Der wissenschaftliche Beirat: Prof. Dr. Monika Alisch

Monika Alisch wissenschaftlicher Beirat

Seit vielen Jahren wird der Verlag Barbara Budrich von einem engagierten wissenschaftlichen Beirat unterstützt. Die Mitglieder dieses Beirats sind mit einem oder mehreren unserer Fachbereiche (Erziehungswissenschaft, Gender Studies, Politikwissenschaft, Soziale Arbeit, Soziologie) sehr vertraut und stehen uns aktiv bei unserer Programmentwicklung zur Seite. Im Rahmen dieser Rubrik stellen wir in unregelmäßigen Abständen die Mitglieder unseres Beirats vor. Heute: Prof. Dr. Monika Alisch.

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Name: Prof. Dr. habil. Monika Alisch, Dipl. Soziologin

Fachbereich: Sozialplanung, Sozialraum- und Gemeinwesenarbeit

Kurzvita:

Studium der Soziologie, Geographie, Volkswirtschaftslehre und Umweltpsychologie und Promotion in Soziologie zum Thema „Frauen und Gentrification“ an der Universität Hamburg. Bis 1998 wissenschaftliche Referentin des Senators für Stadtentwicklung der Freien und Hansestadt Hamburg, Habilitation an der Humboldt Universität zu Berlin mit dem Thema „Soziale Stadtentwicklung – zum gesellschaftlichen Kontext eines Politikfeldes im Entstehen“, seit 2004 Professorin für Sozialplanung, Sozialraum- und Gemeinwesenarbeit am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda. Leitung des wissenschaftlichen Zentrums „Gesellschaft und Nachhaltigkeit – CeSSt“ der Hochschule Fulda, seit 2023 Sprecherin des Hessischen Promotionszentrums Soziale Arbeit.

 

Mein Forschungsbereich

Die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Raum und dem Sozialen macht den Kern meiner Forschung aus. Dabei hat sich die mehr territoriale Raumperspektive auf (Groß-)Städte, ihre Politiken und sozialräumliche Ungleichheiten in verschiedener Weise weiterentwickelt: Zum einen wurde die Konzeption von Sozialraumentwicklung und Sozialraumorganisation in unterschiedlichen Kontexten (des Älterwerdens, der (Flucht-)Migration, der Armut) von mir vorangetrieben, zum anderen hat sich meine früher enge Sicht der Stadt- und Raumforschung auf Großstädte geweitet auf Prozesse der Gesellschafts- und Politikentwicklung in kleinen Städten und ländliche Räume und auf Prozesse der Demokratisierung des Alltäglichen in sozialräumlichen Zusammenhängen.

Dabei ist mir eine transdisziplinäre und partizipative Forschungsweise wichtig und leitend für das Design meiner Forschung. Sie ist für mich auch deshalb von Bedeutung, weil Forschung, die im Zusammenhang mit der Sozialer Arbeit entsteht – in der ich lehre – stimmig sein muss zu den Prinzipien Sozialer Arbeit als Profession, die auf das (Wieder-)erlangen von Handlungsfähigkeit gerichtet ist und dies sicher nicht vom Elfenbeinturm aus erreichen kann.

 

Zu dieser konkreten Fragestellung forsche ich derzeit

Die gesellschaftlichen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Sozialen Arbeit fordern die sozialwissenschaftlich Forschenden gerade an vielen Stellen heraus: Die alternde Gesellschaft und die Rolle der Zivilgesellschaft bei der Bewältigung der dabei entstehenden Aufgaben sind weiterhin Themen, die ich in der Forschung verfolge – ebenso wie Zuwanderung und Diversität. Hierin stecken Zukunftsfragen, die angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Krisen dringend auch aus der Perspektive Sozialer Arbeit Antworten brauchen. Mir geht es derzeit dabei besonders um das Thema Wohnen, das in der Sozialen Arbeit zukünftig viel präsenter sein müsste. Wohnen zu thematisieren, gehört für mich zum Diskurs der Transformation von Gesellschaft und da müsste auch die Soziale Arbeit selbst transformativ wirken.

 

Meine letzten Publikationen im Verlag Barbara Budrich

Im Verlag Barbara Budrich gebe ich seit 2008 zusammen mit Michael May die Schriftenreihe Beiträge zur Sozialraumforschung heraus. In dieser Reihe ist im Jahr 2021 der von Band Ein Dach über dem Kopf: Wohnen als Herausforderung von Sozialraumentwicklung erschienen, der für mich den Einstieg in das Zukunftsthema Wohnen markiert. Vorbereitet wird für diese Reihe ein Band zum Zusammenhang von Demokratisierung und Sozialraum, der zusammen mit Martina Ritter gestaltet wird. In der Reihe Gesellschaft und Nachhaltigkeit sind 2023 zwei Bände erschienen: Soziale Nachhaltigkeit in der (Post)Migrationsgesellschaft habe ich zusammen mit Manuela Westphal herausgegeben. In dem Band sind Beiträge von jungen Wissenschaftler*innen aus der Sozialen Arbeit und der Sozialpädagogik versammelt, die ihre Forschung zur Migration auf Aspekte soziale Nachhaltigkeit befragt haben. Im gleichen Themenbereich bleibt der Band Migration und Diversität. Zum Wandel Sozialer Arbeit durch Zuwanderung mit dem Manuela Westphal, Jens Vogler und ich unsere gemeinsame Forschung in einem Dialog mit der Praxis zum Abschluss gebracht haben.

 

Was ich dem wissenschaftlichen Nachwuchs mit auf den Weg geben möchte

Wachsen hat nicht selten mit Schmerz zu tun und die Phase der ersten eigenen Forschung, die zur Dissertation heranwachsen wird, kann auch schmerz- und krisenhaft sein. Die eigentliche Kunst ist es dann, das auszuhalten und darauf zu vertrauen, dass man in der Regel selbst seine größte Kritikerin ist. Es kann also nur besser werden, wenn man seine Erkenntnisse mit der Welt teilt!

 

Darum bin ich Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Verlags Barbara Budrich

Der Verlag ist immer dicht an den wesentlichen Gegenwarts- und Zukunftsthemen und ist für Publikationen aus der Sozialen Arbeit sehr wichtig und hilfreich für die Sichtbarkeit der Forschung. Sich daran zu beteiligen, dass dies auch weiterhin so ist, ist mir eine wichtige Herausforderung.

 

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Cover "Altern in ländlichen Räumen"Reihe Beiträge zur Sozialraumforschung

 

 

 

 

 

Eine Übersicht der Beiratsmitglieder …

Glühbirne © Pixabay 2020 Foto: LoveYouAll… finden Sie auf unserer Website.

 

 

© Titelbild gestaltet mit canva.com; Foto Monika Alisch: privat