Jahresrückblick: Die Kurzfassung
Das Jahr 2024 hatte es in sich und war insgesamt ein schönes Jahr für das 20-jährige Jubiläum des Verlags Barbara Budrich – ein positiver Jahresrückblick!
Jahresrückblick etwas ausführlicher
Das Jahr 2024 war für den Verlag Barbara Budrich ein ereignisreiches und schönes Jubiläumsjahr. Unter #20jahrebudrich haben wir viel gepostet und uns über grandioses Feedback von vielen unserer Partner*innen gefreut – von Autor*innen über Kolleg*innen bis hin zu Menschen aus anderen Bereichen.
Publikationen
Wir haben im Jahr 2024 insgesamt 174 großartige Bücher veröffentlichen dürfen und 55 neue Zeitschriftenausgaben auf den Weg gebracht. Die Zusammenarbeit mit unseren Autor*innen, Herausgeber*innen und Redaktionen war für uns das Dauer-Highlight dieses Jahres – oder sagen wir, der letzten 20 Jahre!
Living Handbook
Im Sommer haben wir im Rahmen eines BMBF-Projekts „Politik und Geschlecht“ als gedrucktes Werk und als „Living Handbook“ auf den Weg gebracht. Ein neues Format, das vielfach auf Interesse stößt.
KI-gelesenes Hörbuch
Zum Jahresende erschien zudem unser erstes von einer KI gelesenes Hörbuch, „Gefühlte Wahrheiten“ von Ortwin Renn. KI hat uns – wie viele andere – das ganze Jahr über intensiv beschäftigt. Und ich bin sicher, ein von einem Menschen gelesene Aufnahme ist grundsätzlich qualitativ hochwertiger. Wir entscheiden uns aus wirtschaftlichen Gründen in der Regel nicht zwischen von einer KI oder einem Menschen gelesen, sondern zwischen Hörbuch oder kein Hörbuch.
Nachhaltigkeit
Zum Ende des Jahres 2024 haben wir unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt mit Zahlen aus dem Jahr 2023. Dieser ESG-Report (Environment, Social, Governance) wird mit dem Jahr 2026 auch für kleinere Unternehmen verpflichtend. Wir haben deshalb vorgelegt und, orientiert am Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK), diesen Bericht erstellt. Besonders hervorheben möchte ich in diesem Kontext unser Engagement für Open Access und soziale Aspekte.
Open Access
Eines unserer Ziele ist die „Erhöhung des Open-Access-Anteils an unseren Publikationen als Instrument zur weiten Verbreitung gesicherten Wissens sowie zur Reduktion des Volumens an Printproduktion“. Ein Ziel, das sich also gleich zweifach auswirken soll.
Unserer Erfahrung nach wird ein Titel, dessen eBook Open Access kostenlos verfügbar ist, als gedrucktes Buch kaum mehr nachgefragt. So wird die Print-Produktion automatisch verringert. Zugleich sind Open-Access-Titel ubiquitär verfügbar. Da wir auch bei Open-Access-Titeln das reguläre Vorgehen für Qualitätssicherung, Lektorat, Herstellung, Marketing und Vertrieb verfolgen, werden unsere qualitativ hochwertigen Titel bekannt gemacht und über alle Kanäle vorgehalten.
Social
Im Bereich des Sozialen verfolgen wir vor allem das Ziel des fairen Miteinanders auf Augenhöhe. Dazu gehören für uns zum Beispiel Vertrauensarbeitszeit und die flexible Wahl des Arbeitsorts, aber auch das für einen Betrieb unserer Größe mitnichten selbstverständliche Angebot zur Partizipation an unserem eigenen Versorgungswerk als betrieblicher Altersvorsorge.
Veranstaltungen
Post-pandemisch gesehen (Sie erinnern sich? Da war mal was!) war 2024 ein wieder „normalisiertes“ Jahr. Wenngleich es Spuren von Pandemie enthielt: Während Konferenzen und Reisen wieder prä-pandemische Ausmaße angenommen haben, ist eine Rückkehr aus dem Homeoffice bei allen Mitarbeiter*innen an jedem Arbeitstag bei uns nicht absehbar – und nicht möglich: Es sind nicht mehr genügend Arbeitsplätze vorhanden, sodass alle gleichzeitig im Büro arbeiten können.
Die Kongresse, vom Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft in Halle (Saale), über den Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit in Jena, die Treffen der europäische Erziehungswissenschaft (ECER), der europäischen (ECPR) und internationalen Politikwissenschaft (IPSA), bis hin zum Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft in Göttingen, die Frankfurter Buchmesse und viele weitere Konferenzen und Meetings waren wunderbar. Und ich weiß nicht, wie es bei Ihnen war, bei mir war es ab März kaum noch besonders, wieder ohne Maske in vollen Zügen zu sitzen. (Ach, Moment, nicht unbedingt im März: Da hatten noch Herr Weselsky und ver.di abwechselnd die Hand drauf, und DB-Fernverkehr wie ÖPNV wurden bestreikt. Böse Zungen sagen, das sei auch kein Unterschied gewesen mit Blick auf die Nutzung von Bussen und Bahnen.)
Zudem durfte ich in meiner Rolle als Mitglied im Ausschuss für Verlage des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels mehrfach zu Treffen nach Frankfurt und als deutsche Abgeordnete zur Federation of European Publishers, in deren Vorstand ich im November gewählt wurde, zu General Assemblies nach Vilnius und Brüssel.
Team
Unser Team hat sich verändert: Unsere vier Volontär*innen haben alle im Jahresverlauf feste Stellen bei uns angetreten. Johannes Lohaus im Vertrieb, Paula Schmieding, Sarafina Yamoah und Katarina Willems in Lektorat/Herstellung. Und zu unserem großen Bedauern ist Maria Dasbach zum Jahresende ausgeschieden, die in den vergangenen sieben Jahren unsere Buchhaltung schon fast ins 21. Jahrhundert digitalisiert hat. Nach internen Umstrukturierungen hat nun Brinja Lotz die Arbeiten übernommen: Ich bin ihr sehr dankbar dafür!
Viele Praktikant*innen haben uns auch 2024 wieder unterstützt. Larissa Brozio, Chiara Prinz, Alyssa Bock, Julia Liebald, Alina Wiedermann und Louisa Hasse haben übers Jahr mit frischem Blick und viel Engagement in allen Bereichen des Verlages online und/oder vor Ort mit angepackt. Wer zur richtigen Zeit vor Ort war, konnte im Mai an unserer Jubiläumsfeier im kleinen Kreis in Leverkusen teilnehmen, an unserer Kräuterwanderung mit anschließender Würdigung der 20-jährigen Betriebszugehörigkeit unserer Vertriebs- und Marketingleitung Karen Reinfeld, an dem ein oder anderen Büchertisch oder gar an der Frankfurter Buchmesse.
Der Jahresrückblick: Fazit
Für Deutschland, für Europa, für die Welt war 2024 kein Jahr zum Jubeln. Der Ausgang der US-Wahl, die Auflösung der Bundesregierung, Rechtsrucke allüberall, Kriege, Machtspiele und Nationalismen – das sind nicht die Voraussetzungen, die wir als Menschheit brauchen, um bei wirtschaftlicher Prosperität und sozialer Gerechtigkeit den Erhalt unserer ökologischen Grundlagen voranzutreiben.
Klima- und Umweltschutz, Gleichheit und Integration sowie Fairness sind genau die Dinge, die uns zum Beispiel in der Form des ESG-Reportings ans Herz gelegt werden – von der Politik. Dem fühlen wir uns verpflichtet. Wir wollen uns unserer Verantwortung stellen, auch wenn wir nur ein klitzekleines Rädchen im Getriebe sind.
In unserer Mission haben wir festgeschrieben, dass wir uns für die gesellschaftliche Wirksamkeit unserer Wissenschaften stark machen wollen. Darin sehen wir einen wichtigen Beitrag zu Meinungsvielfalt und damit zu Demokratie. Wie sehr Demokratie unter Druck geraten kann und wie schnell Meinungsäußerungen zu übelsten Anfeindungen führen können, beobachten wir alle tagtäglich. Auch hier sehen wir für uns eine wichtige Aufgabe, der wir uns im vergangenen Jahr gestellt haben. Und der wir uns auch 2025 wieder widmen werden.
Ich habe mich viel gestritten mit Menschen, die den Beitrag Deutschlands zum Klimaschutz lächerlich finden. Deutschland sei schließlich nur für etwa 1,5% des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. (Womit Deutschland zu den Top Ten weltweit gehört.) Meine Antwort darauf: Wenn Deutschland das erste Land weltweit wäre, das einen negativen CO2-Fußabdruck hätte – was hätte das wohl für eine Wirkung?!
Will sagen: Die Größe allein spielt keine Rolle!
Ich danke Ihnen für ein Jahr voller Vertrauen in unsere Arbeit und freue mich auf ein produktives, nachhaltiges, friedliches und demokratisches 2025.
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