Schön schreiben – in Stichworten

Schön schreiben

Auf dem Blog unseres Imprints budrich Inspirited finden Sie ab sofort eine Infografik zum Thema Schön schreiben – in Stichworten. Verlegerin, Autorin und Trainerin Barbara Budrich erläutert hier auf anschauliche Weise, welche Aspekte beim “schönen Schreiben” von Sach- und Wissenschaftstexten wichtig sind.

 

Schön schreiben: Struktur

Während strukturiert Schreibende an der geplanten Struktur entlang schreiben, sodass bereits der Rohtext einen roten Faden aufweist, haben andere Schreibtypen von Beginn an wenig klare Linie im Text. Die Struktur ist jedoch dafür verantwortlich, dass die Leser*innen befriedigt durch einen Text kommen. Sie wissen, worauf sie sich einlassen (Forschungsfrage), bekommen zwischendurch Hinweise, wo es wie weitergeht (Verweis-Elemente wie z.B. “in Abschnitt zwei werden wir …”) und finden im Fazit genau die Frage beantwortet, mit der sie eingestiegen sind.

 

Sätze

Vor allem beim wissenschatlichen Schreiben sind wir Autor*innen versucht, in vielen Verschachtelungen zu verschwinden. Um uns beim Schreiben gegen alle Eventualitäten abzusichern und jede Idee noch mit aufzunehmen, brauchen wir Einschübe, Relativsätze, Konjunktionen – kurz: Sätze, die locker mehrere Zeilen füllen. An langen Sätzen ist an sich nichts Schlechtes, nur: Sinnvoll sollten sie sein.

Für den Rhythmus eines schönen Textes ist es für Leser*innen angenehm, wenn es einen Wechsel zwischen kürzeren und längeren Sätzen gibt.

 

Schön schreiben: Wörter

Wir alle haben unsere Lieblingsformulierungen. Manchmal sind dies aussagelose Füllwörter, manchmal sind es besonders schöne Formulierungen, die wir uns angeeignet haben. Dies führt zu vermeidbaren Wiederholungen. Nutzen Sie einen Thesaurus (z.B. OpenThesaurus), um in diesen Fällen nach Synonymen zu suchen.

Fachtermini lassen sich meist nicht ersetzen: Bei diesen Wörtern ist es nicht möglich, Wiederholungen durch das Verwenden alternativer Begriffe zu vermeiden.

 

Wendungen

Eine bildreiche Schriftsprache ist in der deutschen Wissenschaft meist nicht gern gesehen. Entsprechend vorsichtig müssen wir bei Wissenschaftstexten mit Metaphern und Vergleichen vorgehen. In anderen Textarten hingegen können schöne und passende Bilder der Veranschaulichung dienen und unseren Leser*innen beim Verständnis helfen.

 

Die Autorin

Porträt der Verlegerin Barbara Budrich mit offenen langen Haaren, dunklem Jacket über einem T-Shirt, freundlich lächelnd.Barbara Budrich, M.A., ist von Kindesbeinen an im Wissenschaftsverlag tätig und seit 2004 selbstständige Verlegerin. Außerdem ist sie Trainerin und Coach für wissenschaftliches Schreiben und Publizieren im Schulungsunternehmen budrich training. Zudem ist sie selbst Autorin. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz führt sie seit 2015 als Vorbildunternehmerin.

 

 

Noch mehr zur Wissenschaftskarriere

In der Rubrik Wissenschaftskommunikation auf diesem Blog geht Barbara Budrich außerdem alle zwei Wochen auf einen Aspekt des wissenschaftlichen Schreibens und Publizierens ein.

 

© Foto Barbara Budrich: privat | Titelbild: unsplash.com ; Unseen Studio