Die Promotion planvoll meistern – vom ersten Gedanken bis zum Doktortitel! Randi Gunzenhäuser und Erika Haas geben in Promovieren mit Plan. Ihr individueller Weg: von der Themensuche zum Doktortitel in der 5., aktualisierten Auflage nützliche Tipps auf dem Weg zum Erfolg.
Interview mit Randi Gunzenhäuser und Erika Haas
Liebe Randi Gunzenhäuser, liebe Erika Haas, worum geht es in Promovieren mit Plan?
Nachdem die meisten von uns nur einmal im Leben promovieren, macht es Sinn, die Erfahrungen von bereits Promovierten zur Kenntnis zu nehmen und daraus zu lernen. Wir (Randi Gunzenhäuser und Erika Haas) haben viele Promotionsprojekte professionell begleitet und wollen in diesem Ratgeber unsere Erfahrungen weitergeben und Promovierenden dadurch viel Zeit-, Geld- und Energieverlust ersparen.
Wir empfehlen, das Buch ganz durchzulesen und sich danach zu prüfen, ob Sie sich für den Gesamtprozess der Promotion gewappnet fühlen. Wohl wissend, dass jedes Promotionsprojekt eine große Herausforderung mit zahlreichen Krisen und Entbehrungen ist, haben wir am Ende ein Kapitel angehängt, in dem wir auf die lebensverändernde Belohnung dieser Herausforderung zu sprechen kommen: Sie werden persönlich und beruflich viel Erfahrung dazugewinnen und als Mensch reifen. Nach Ihrem erfolgreich absolvierten Promotionsprojekt werden Sie alles schaffen, was Sie sich in Ihrem Leben sonst noch vornehmen.
Wir haben unser Buch gut lesbar geschrieben und die Probleme, die Sie bewältigen müssen, klar benannt, sie aber auch bewältigbar gemacht. Mut, Energie und Disziplin gehören dazu, aber ansonsten sollten Sie einfach nur konzentrierte und strukturierte Arbeit innerhalb einer bestimmten Zeit abliefern.
Unser Promotionsratgeber beschreibt chronologisch die Schritte, die auf Sie zukommen, wenn Sie promovieren wollen. Nachdem wir wissen, dass es den Prototyp der „promovierenden Person“ in seiner Reinform nicht gibt, unterscheiden wir in unserem Ratgeber nach denjenigen Gruppen, die am häufigsten auftreten: Das sind zuerst ganz allgemein intern und extern Promovierende. Also zum einen Menschen, die am Lehrstuhl arbeiten und sich im Rahmen ihrer Mitarbeit dort ihrer Promotion widmen; zum andern Menschen, die keine Qualifizierungsstelle an der Universität haben und dennoch promovieren wollen, weil sie zum Beispiel nach ihrem Masterabschluss eine Stelle außerhalb der Universität angenommen haben, sich nach einigen Jahren der beruflichen Praxis weiterqualifizieren wollen und über ein Promotionsprojekt nachdenken. Manchen Menschen ist nach dem Hochschulabschluss auch die Familienplanung ein Anliegen, und sie entscheiden sich in dieser Zeit für ein Promotion. Wenn Sie mit Hilfe eines Promotionsstipendiums promovieren, gelten wieder ganz spezifische Bedingungen des Gelingens für Sie. Alle diese unterschiedlichen Gruppen haben wiederum spezifische Vor- und Nachteile. Von den unterschiedlichen Motivationslagen, den grundsätzlichen Ausgangssituationen und den individuellen Grundvoraussetzungen ganz zu schweigen.
Wir haben uns in diesem Ratgeber die Mühe gemacht, uns die Promotionsherausforderungen für die jeweils unterschiedlichen Gruppen anzuschauen, die geltenden Spezifika herauszuarbeiten und relevante Tipps und Tricks – sozusagen gruppenspezifisch und situationsscharf – für die promovierende Person herausgearbeitet.
Bevor wir Sie Schritt für Schritt durch die einzelnen Promotionsphasen leiten, geben wir Ihnen einen Überblick über die aktuell relevanten Promotionsmöglichkeiten. Noch ist die individual-traditionelle Promotion die am häufigsten gewählte Promotionsart, aber kumulative und strukturierte Promotionen gewinnen an Relevanz. Wir geben Ihnen einen Überblick und arbeiten die Vor- und Nachteile heraus, so dass Sie eine gute Entscheidung für sich treffen können.
Im Anschluss gehen wir durch die aufeinanderfolgenden Phasen mit den jeweiligen wichtigen Einzelschritten und versorgen Sie mit allen formellen und informellen Hinweisen, Tipps und Tricks.
Inwiefern unterscheidet sich die 5. Auflage konkret von der vorherigen?
Schon in der 4. Auflage haben wir den Ratgeber grundlegend überarbeitet und diese Überarbeitung in der 5. Auflage noch einmal auf den neuesten Stand gebracht, an manchen Stellen vertieft und erweitert.
Wichtig schienen uns aber nunmehr auch Fragen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Promovierenden und auf ihre Projekte unter sehr schwierigen Bedingungen.
Wichtig war für uns schließlich die Frage nach der mentalen Gesundheit von Menschen, die nicht selten relativ vereinzelt an einem sehr spezifischen Thema arbeiten, für das sich in der Regel nur wenige andere interessieren.
Als extrem wichtig haben wir natürlich die Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz und ihre Bedeutung für die Anfertigung einer Dissertation identifiziert. ChatGPT und die weiterführenden verlockenden Möglichkeiten der KI haben schon jetzt einen großen Einfluss auf das Schreiben von Texten. Es wäre naiv zu glauben, dass KI nicht eingesetzt würde. Also gilt es jetzt sicherzustellen, dass Sie den Doktortitel, der Ihnen ja vorrangig auf der Basis einer schriftlichen Arbeit vergeben wird, guten Gewissens erwerben.
Das ist eine enorme Herausforderung; entsprechend schwer tun sich auch die Universitäten mit Richtlinien-Diskussionen und künftig gültigen Regelungen. Wir versuchen, die Konsequenzen dieser Trends für Promovierende herauszuarbeiten.
Promotionsratgeber gibt es einige. Was macht Promovieren mit Plan besonders?
Sicherlich ist die Differenzierung innerhalb der Gruppe der Promovierenden eine Stärke von „Promovieren mit Plan“. Nur wer die Zugehörigkeiten zu verschiedenen Gruppen erkennt, kann seine/ihre Vorteile beim Promotionsprozess nutzen und passgenaue Ratschläge, Tipps und Tricks gezielt befolgen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass unser Buch gerne gelesen wird, weil es zwar „leicht“ geschrieben ist, aber auch „Klartext“ liefert. Wir sprechen Mut zu, verheimlichen aber kein Problem, das Sie angehen müssen. Wir stellen klar, dass Sie viel Arbeit und Disziplin einsetzen müssen, um eine Promotion zu bewältigen, aber wir geben auch die notwendigen Hilfestellungen, um gut zum Ziel zu gelangen.
Liebe Randi Gunzenhäuser, liebe Erika Haas, haben Sie einen ultimativen Tipp für Promovierende?
Quälen Sie sich nicht mit dem Streben nach Genialität, sondern arbeiten Sie Ihre notwendigen Arbeitseinheiten diszipliniert und unter strenger Beachtung der geltenden wissenschaftlichen Regeln ab. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen: Vertreten Sie Ihre Thesen selbstbewusst und standfest unter Heranziehung aller wichtigen Vertreter*innen, Theorien und empirischen Forschungsergebnisse in Ihrer jeweiligen Fachdisziplin.
Je mehr intrinsisches Interesse an Ihrem Fach Sie mitbringen, umso eher werden Sie reüssieren. Interessieren Sie sich für die relevanten Diskussionen und die Menschen, die Sie umgeben. Tauschen Sie sich aus, nutzen Sie die wissenschaftlichen Netzwerke und bringen Sie sich aktiv in die Debatte Ihrer Scientific Community ein. Bewerben Sie sich mit Ihren Themen für alle relevanten Tagungen weltweit.
Darum sind wir Autorinnen bei Budrich
Jedes Unternehmen steht und fällt mit der Persönlichkeit der Frau an der Spitze. Barbara Budrich ist eine bemerkenswerte Unternehmerin, die den Verlag in seiner Spezifikation ausmacht und nach vorne gebracht hat. Es ist eine Ehre, hier veröffentlichen zu können.
Prof. Dr. Randi Gunzenhäuser: Ich schließe meine letzten Seminare, Betreuungsaufgaben von MA-Arbeiten sowie Dissertationen, Prüfungen und Korrekturen ab und bereite mich auf meine Rente vor, in der ich meine fachlichen Interessen weiter verfolgen werde.
Dr. Erika Maria Haas: Ich bin von der konkreten Arbeit in der Wissenschaft mittlerweile in die Wissenschafts- und Karriereberatung gewechselt, was aus meiner Sicht deshalb Sinn macht, weil die Probleme der Universitäten und aller Beteiligten zunehmen – weltweit.
Über „Promovieren mit Plan“
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