Über die Reihe
Die Reihe „Pädagogische Einsichten: Praxis und Wissenschaft im Dialog“ strebt an, in alltäglichen pädagogischen Erfahrungen und in wissenschaftlichen Studien gewonnenes Wissen im Bildungswesen bekannt zu machen. Die Reihe beruht auf der Einsicht, dass sowohl in pädagogischen als auch in wissenschaftlichen Arbeitsfeldern wertvolle Erkenntnisquellen erschlossen werden. Sie sollen aufeinander bezogen und wechselseitig in verständlicher Sprache zugänglich gemacht werden. Jedes der Bücher trägt dazu bei, Brücken zwischen Praxis und Theorie zu bauen.
In der Umschlaggestaltung kommt etwas von den Zielen der Reihe zum Ausdruck, denn die grafischen Elemente wandern aus pädagogischen Praxiskontexten in erziehungswissenschaftliche Erkenntniswelten. Verwendet werden Patchworks aus Zeichnungen von Kindern und Jugendlichen, die unter Anleitung von Anke Kremer, Kunstpädagogin und Gründerin der Internetkunstgalerie „Der rote Hahn“, entstanden sind. Jedes Cover der Reihe zeigt eine andere Version des Patchworks. Jede einzelne Zeichnung symbolisiert Freiheit für persönliche Einzigartigkeit und intrapersonelle Vielseitigkeit. Nur in ihrem relationalen Zusammenspiel werden Bildelemente ausdrucksstark und bedeutsam, so dass unhintergehbare existentielle Bezogenheit veranschaulicht wird. Indem verschiedene Zeichnungen einen gemeinsamen Raum teilen, symbolisieren sie Offenheit für Pluralität und wechselseitiges Wertschätzen.
Liebe Herausgeberinnen, welche Art von Publikationen soll die Reihe „Pädagogische Einsichten: Praxis und Wissenschaft im Dialog“ umfassen?
Erkenntnisse aus dem pädagogischen Alltag und aus wissenschaftlichen Studien sollen im Bildungswesen bekannt gemacht werden. Ausgangspunkt der Reihe ist die folgende Einsicht: Sowohl in pädagogischen als auch in wissenschaftlichen Arbeitsfeldern werden wertvolle Erkenntnisquellen erschlossen. Unsere Absicht ist, sie wechselseitig in knapper und verständlicher Form zugänglich zu machen.
Die Reihe baut Brücken zwischen Praxis und Theorie. Dafür gilt es wechselseitige Dialoge zu initiieren, die in beiden Bereichen neue Denk- und Deutungsmöglichkeiten eröffnen und zu Kommunikation und Reflexionen anregen.
Ziel ist es, zum Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis anzuregen. Dabei geht es nicht um lineare Übersetzungen, sondern um wechselseitige Verständigungen – mitsamt der offenen Fragen, Brüche, Widersprüche und Grenzen, die auf beiden Seiten zu finden sind. Damit fordert die Reihe sowohl Wissenschaft als auch Praxis zur kritischen Selbstreflexion heraus.
Aus welcher Motivation haben Sie das Konzept der Reihe entwickelt – welche Lücke möchte Sie mit ihr füllen?
Wenn pädagogische Ausbildungs-, Studien- und Fortbildungsgänge ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen wollen, ist es unerlässlich, den angehenden und berufstätigen Lehr- und Fachkräften systematisch forschungs- und praxisbasierte Erkenntnisstände zu vermitteln und zur Reflexion ethischer Orientierungen anzuregen, die geeignet sind, pädagogisches Handeln zu begründen. Auch sollen die Bücher zu weiterführender Forschung, Lektüre und Reflexion anregen.
Der erste Band der Reihe Schulen inklusiv gestalten (2022) vermittelt grundlegendes Wissen über die Inklusive Pädagogik. Welchen Herausforderungen pädagogischen Handelns in der Praxis und bildungswissenschaftlichen Forschens möchten Sie mit der Publikation begegnen?
Das Buch richtet sich an berufstätige Lehr- und Fachkräfte, an Studierende in schulbezogenen Studiengängen sowie an Lehrende und Forschende in den Bildungswissenschaften und Fachdidaktiken. Es widmet sich zwei Zielen: Erläutert wird, welche Gründe für Inklusive Pädagogik maßgeblich sind und welche konkreten Bausteine auf fünf Handlungsebenen zur Inklusiven Praxis gehören. Die Gründe und Bausteine, die herausgearbeitet werden, beruhen auf Einsichten von in Praxis und Theorie Beteiligten.
Mit welchen Herausforderungen hat die Inklusive Pädagogik gegenwärtig zu kämpfen?
Seit über vierzig Jahren wird Inklusive Pädagogik an zahlreichen Schulen erfolgreich praktiziert. In vielseitigen Forschungs- und Erfahrungsberichten wird darüber informiert. Zugleich hält sich bei Vielen in unserem Bildungswesen noch die Vorstellung, dass Inklusion schwer realisierbar sei. Gegenwärtig ist Bildungspolitik herausgefordert, Inklusive Pädagogik in der Fläche systematisch zu implementieren. Dazu gehören sowohl umfassende Fortbildungen als auch ausreichende Ressourcenausstattung, die durch ein Zusammenwachsen der Regel- und Sonderschulen möglich ist.
Haben Sie bereits weitere Publikationen geplant?
Wir planen im Herbst 2023 folgende Titel zu veröffentlichten:
Band 2: Ulrike Becker: Inklusiv Krisen lösen – Fallgeschichten aus dem kreativen Schulalltag (Arbeitstitel) oder Pädagogische Krisen kreativ lösen – Fallgeschichten aus dem inklusiven Schulalltag (Arbeitstitel)
Band 3: Clara Overweg und Anne Piezunka: Anerkennung und Diskriminierung an Schulen evaluieren (Arbeitstitel).
Band 4: Sophia Richter: Unterrichtsstörungen und Konflikte im schulischen Feld. Deutungen, Perspektiven und Lösungen in einem unwegsamen Gelände.
Weitere Bände sind in Planung.
Kurzvitae der Herausgeberinnen in eigenen Worten
Anke König, Dr. phil., Erziehungswissenschaftlerin, Professorin für Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Frühpädagogik an der Universität Vechta und Vorstandsmitglied des Pestalozzi-Fröbel-Verbands (pfv). Zentrale Forschungsgebiete: Erziehung und Bildung in der frühen Kindheit, Inklusionspädagogik, Interaktions- sowie Arbeitsfeld- und Professionsforschung.
Anne Piezunka ist Professorin an der Hochschule für angewandte Pädagogik in Berlin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt. Zu ihren Forschungsthemen gehören Umsetzung von Inklusion, Qualität pädagogischer Beziehungen und statistische Sichtbarmachung von Anerkennung und Diskriminierung.
Annedore Prengel ist Professorin i.R. der Universität Potsdam und Seniorprofessorin an der Goethe Universität Frankfurt/Main. Ihre Schwerpunkte sind: Pädagogik der Vielfalt, Heterogenitätstheorien, Inklusion und inklusive didaktische Diagnostik, Pädagogische Beziehungen, pädagogische Ethik, pädagogisches kulturelles Gedächtnis.
Sophia Richter, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Erziehungswissenschaften im Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft und im Dekanat der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Ihre Schwerpunkte sind: Schul- und Hochschulforschung, Jugend- und Kulturforschung, qualitative Forschungsmethoden, insbesondere Ethnographische Feldforschung, systemische Theorie und Praxis, Beratung im Kontext von Hochschule, forschendes Lernen.
Den ersten Titel der Reihe können jetzt in unserem Shop vorbestellen