Der Verlag Barbara Budrich wird von einem engagierten wissenschaftlichen Beirat unterstützt. Die Mitglieder dieses Beirats sind mit einem oder mehreren unserer Fachbereiche (Erziehungswissenschaft, Gender Studies, Politikwissenschaft, Soziale Arbeit, Soziologie) sehr vertraut und stehen uns aktiv bei unserer Programmentwicklung zur Seite. Im Rahmen dieser Rubrik stellen wir in unregelmäßigen Abständen die Mitglieder unseres Beirats vor. Heute: Prof. Dr. Lisa Yashodhara Haller.
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Prof. Dr. Lisa Yashodhara Haller
Name: Prof. Dr. Lisa Yashodhara Haller
Fachbereich: Politikwissenschaft
Kurzvita:
| Seit 03/2024
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Professorin für Sozialpolitik, Ökonomie sozialer Einrichtungen und sozialer Dienste an der Hochschule Neubrandenburg | |
| Seit 01/2020 | Mitglied des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt am Main | |
| 08/2019 – 03/2020 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ISS – Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Frankfurt a.M.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Geschäftsstelle Dritter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten |
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| 03/2017 – 08/2019 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am SOP – Institut für Sozial- und Organisationspädagogik, Stiftung Universität Hildesheim
Projektkoordination des Verbundprojekts MOM – Macht und Ohnmacht der Mutterschaft. Die geschlechterdifferente Regulierung von Elternschaft im Recht, ihre Legitimation und Kritik aus gendertheoretischer Sicht Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt Gemeinschaftliche oder Alleinausübung der gemeinsamen elterlichen Sorge? Ein internationaler Vergleich der Rechtsregeln und ihr Einfluss auf die Verhandlungsmacht German expert for CMP – Comparative Study of Child Maintenance Policies, Shared Care and New Family Commitments, University of Turku Finland |
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| 10/2013 – 03/2017 | Projektkoordination – Public Policy Consultant | |
| 09/2009 – 09/2013 | Promotion an der Universität Kassel
Nachwuchsgruppe JEAP – Junge Erwachsene zwischen Aktivierung und Prekarisierung – Institutionelle Interventionen und biographische Verarbeitung im Wohlfahrtsstaat, am Fachbereich Sozialwesen der Universität Kassel, Leitung Prof. Dr. Mechthild Bereswill |
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| 02/2008 – 07/2009 | Wissenschaftlich/studentische Mitarbeiterin am WZB Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung
Wissenschaftlich/administrative Forschungsassistentin der Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung WZB, Referat für Forschungsplanung und Koordination, Prof. Jutta Allmendinger, Ph.D. Studentische Hilfskraft in der Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe LAA – Liebe, Arbeit, Anerkennung – Anerkennung und Ungleichheit in Doppelkarriere-Paaren am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung WZB, Leitung Dr. Christine Wimbauer |
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| 10/2009 | Diplom am Otto-Suhr-Institut, Freie Universität Berlin | |
| 10/2007 – 04/2008 | Lehrbeauftragte am Lehrstuhl Politik, John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der Freien Universität Berlin, Leitung Prof. Dr. Margit Mayer |
Mein Forschungsbereich
Der Fokus meiner wissenschaftlichen Arbeit liegt auf der Organisation und Transformation wohlfahrtsstaatlicher Sicherungssysteme – mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Familienpolitik, der Finanzierung sozialer Dienste sowie der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsanalyse. Mich interessiert insbesondere, wie soziale Dienste als Instrumente angewandter Sozialpolitik fungieren und welche Wechselwirkungen zwischen den ökonomischen Logiken der kapitalistischen Wirtschaft, deren politischer Steuerung und der Organisation des Alltags in Familien bestehen.
Die Vermittlungszusammenhänge zwischen staatlicher Steuerung kapitalistischer Ökonomie und scheinbar privaten Alltagsentscheidungen offenzulegen – und damit die Individualisierung gesellschaftlicher Problemlagen zu entlarven – ist für mich mehr als ein Bildungsauftrag: Es ist eine aus den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen unmittelbar resultierende Notwendigkeit.
Insofern verstehe ich meine Forschung als Beitrag zu einer langfristigen Transformation unserer Gesellschaft hin zu einer solidarischen Ökonomie, in der Sorgearbeit, Fürsorgebeziehungen und soziale Infrastrukturen als kollektive Aufgabe verstanden und organisiert werden. Familienpolitik ist für mich dabei ein Schlüsselbereich, um bestehende Macht- und Ungleichheitsverhältnisse sichtbar zu machen – und politische Alternativen zu entwickeln.
Zu dieser konkreten Fragestellung forsche ich derzeit
Eigentlich können wir leben, wie wir wollen! Und dennoch unterliegen unsere Entscheidungen einer sozialstaatlichen Steuerung. Wie aber regulieren staatliche Steuerungsinstrumente unser Privatleben? In welcher Weise werden Handlungsmöglichkeiten durch den Staat geöffnet und geschlossen? Und für wen? Ich forsche zu der Frage, wie die ökonomischen und rechtlichen Strukturen unserer Gesellschaft von Subjekten verarbeitet werden.
Die Transformation wohlfahrtsstaatlicher Regulierung und die damit einhergehenden Veränderungen der ökonomischen Bedingungen bilden in meinen Studien den Ausgangspunkt der empirischen Exploration. Und in der Praxis den Ausgangspunkt, in dem Menschen ihr Leben gestalten und dabei immer auch die Strukturen, in denen Sie leben, lieben und wirtschaften. Dieses Wechselverhältnis zwischen Struktur und Handeln treibt mich um. Ihre Vermittlung fassbar zu machen, ist mein ganz persönlicher Bildungsauftrag.
Im Zentrum steht dabei die Frage, wie sich sozialstaatliche und familienpolitische Arrangements jenseits marktförmiger Logiken denken und gestalten lassen – insbesondere unter den Bedingungen multipler Krisen und wachsender sozialer Ungleichheiten. Mit meiner Forschung möchte ich, zur Entwicklung einer geschlechtergerechten und solidarischen Gesellschaftsordnung beitragen.
→ zur persönlichen Website von Lisa Yashodhara Haller
Meine Publikationen im Verlag Barbara Budrich
| Herausgeberschaft | ||
| 2022 | Haller, Lisa Yashodhara; Schlender, Alicia: Handbuch Feministische Perspektiven auf Elternschaft. Opladen. Barbara Budrich Verlag. | |
| Zeitschriften- und Sammelbandbeiträge | ||
| 2024 | Beier, Friederike; Haller, Lisa Yashodhara Haller: Feministischer Materialismus. In: Christine Klapeer/ Johanna Leinius/ Franziska Martinsen/ Heike Mauer/Inga Nüthen (Hrsg.): Living Handbook Politik und Geschlecht – Politiken der Geschlechter. Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich, 109-119. | |
| 2022 | Buschmeyer, Anna; Haller Lisa Yashodhara: Doing Family by Doing Gender. In: Lisa Yashodhara Haller, Alicia Schlender (Hrsg.) Handbuch Feministische Perspektiven auf Elternschaft. Opladen: Barbara Budrich Verlag, 101-112. | |
| 2022 | Haller, Lisa Yashodhara: Unterhalt. In: Lisa Yashodhara Haller, Alicia Schlender (Hrsg.) Handbuch Feministische Perspektiven auf Elternschaft. Opladen: Barbara Budrich Verlag, S.149-162. | |
| 2022 | Haller, Lisa Yashodhara: Eltern-Kind-Zuordnung. In: Lisa Yashodhara Haller, Alicia Schlender (Hrsg.) Handbuch Feministische Perspektiven auf Elternschaft. Opladen: Barbara Budrich Verlag, 127-139. | |
| 2021 | Haller, Lisa Yashodhara: Wirkung, Einfluss und Folgen im Mehrebenendesign – Steuerungsstrategien zur elterlichen Arbeitsteilung und ihre Übersetzung. In: Femina Politica. Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft. Heft 1/2021, S.29-42. | |
| 2021 | Haller, Lisa Yashodhara: „Elternzeit…das gönn ich mir!“ Wie junge Mütter fürsorgebedingte Arbeitsmarktaktivierung vor dem Hintergrund einer aktivierenden Arbeitsmarktpolitik verarbeiten. In: Helga Krüger-Kirn, Leila Zoe Tichy (Hrsg): Elternschaft und Gender Trouble. Geschlechterkritische Perspektiven auf den Wandel von Familie. Opladen: Barbara Budrich Verlag, S. 40-58. | |
| 2010 | Haller, Lisa Yashodhara: Die Reform des Unterhaltsrechts und ihre geschlechterpolitischen Implikationen. In: Diana Auth, Eva Buchholz, Stefanie Janczyk (Hrsg.) Selektive Emanzipation. Analysen zur Gleichstellungs- und Familienpolitik. Opladen. Barbara Budrich Verlag. S. 173-194. |
Darum bin ich Beiratsmitglied
Meine Mitgliedschaft im wissenschaftlichen Beirat des Verlags Barbara Budrich verstehe ich als Möglichkeit, aktiv an der Weiterentwicklung eines wissenschaftlichen Publikationsraums mitzuwirken, der sich gesellschaftskritischen Fragestellungen verpflichtet fühlt. Der Verlag bietet eine Plattform für wissenschaftliche Perspektiven, die Machtverhältnisse, Ungleichheiten und politische Gestaltungsprozesse nicht nur beschreiben, sondern kritisch hinterfragen – ein Anspruch, dem ich mich auch in meiner eigenen Forschung verbunden fühle.
Es ist mir ein zentrales Anliegen, Wissenschaft nicht nur als Erkenntnispraxis zu verstehen, sondern auch als Ort solidarischer Zusammenarbeit – und aktiv mitzugestalten, wie und unter welchen Bedingungen Wissen veröffentlicht, verbreitet und politisch wirksam werden kann.
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Eine Übersicht der Beiratsmitglieder …
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© Titelbild gestaltet mit canva.com; Portraitfoto: privat

