Etwicklung eines alternativen Konzepts der Lernorganisation: Wir haben ein Interview mit Autor Jörg Schlömerkemper zum Buch Eigene und gemeinsame Lernarbeit. Erziehung und Bildung in Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft geführt.
Interview mit Jörg Schlömerkemper
Lieber Jörg Schlömerkemper, worum geht es in Eigene und gemeinsame Lernarbeit?
Das Buch bietet eine Sammlung von Ideen, wie das Lernen und Lehren in der Schule pädagogisch sinnvoller und im Ergebnis effektiver gestaltet werden könnte. Angesichts der immer wieder problematischen PISA-Ergebnisse ist eine Leitidee nötig, mit der über kurzfristige Maßnahmen hinaus die erstarrten Strukturen und Vorgaben überwunden werden könnten.
Wie kamen Sie auf die Idee, dieses Buch zu schreiben? Gab es einen „Stein des Anstoßes“?
Immer wieder wird gefordert bzw. gewünscht, einerseits die individuellen Lernvoraussetzungen und -möglichkeiten stärker zu berücksichtigen und andererseits Schulformen und Bildungsgänge enger miteinander zu verbinden. Das „und“ im Titel ist als ein konsequentes „Sowohl-als-auch“ zu verstehen: Die Heranwachsenden sollen individuelle Kompetenz-Profile erarbeiten und ihr Können in die gemeinsame Arbeit in der Gruppe einbringen.
In Ihrem Buch stellen Sie auch konkrete Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung des neu entwickelten Lernkonzepts vor. Würden Sie uns eine dieser Möglichkeiten exemplarisch erläutern?
Für alle Lernenden sollen „Lern-Pläne“ vereinbart werden, die mit unterschiedlichen Zeitperspektiven Schritt für Schritt abgearbeitet werden: Es ist jeweils zu klären, ob die erforderlichen Vorkenntnisse verfügbar sind und ob die jeweiligen Ziele wirklich „verlässlich“ erreicht werden.
Welche Herausforderungen könnten sich Ihrer Einschätzung nach durch die Öffnung fester Lehrpläne für Schüler*innen und Lehrende ergeben?
Alle Beteiligten (Lernende, Lehrende, Eltern und nicht zuletzt die Gesellschaft) würden sich darauf einstellen müssen (und dürfen!), dass sie selbst stärker für die profilorientierte Entwicklung der Persönlichkeiten verantwortlich sind.
Darum bin ich Autor bei Budrich
Das Team der Mitarbeiter:innen kümmert sich intensiv und zugleich mit inhaltlichem Interesse um eine zügige und doch sorgfältige Umsetzung der Ideen der Autor:innen und dann ebenso um die Präsentation der Bücher in den Medien.
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Jörg Schlömerkemper:
auch im Open Access verfügbar
Ich bin bis zur Pensionierung an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. als Erziehungswissenschaftler vor allem in der Ausbildung von Lehramts-Studierenden tätig gewesen. Wichtig war mir dabei, theoretische und methodische Orientierungen mit praktischen Erfordernissen in Beziehung zu setzen. Auf meiner eigenen Homepage ‒ www.jschloe.de ‒ ist das in Details nachvollziehbar. Meine persönliche Beziehung zum Thema habe ich im Buch auf den Seiten 157 und 158 in einem „Biographischen Nachwort“ dargelegt.
Über das Buch
Die traditionellen Formen und Inhalte des Unterrichts werden den Herausforderungen der Zukunft nicht mehr gerecht. Über „Bildungs“-Wissen hinaus ist ein erweitertes und anspruchsvolles Verständnis von „Erziehung“ erforderlich. In dieser Zielsetzung wird ein alternatives Konzept der Lernorganisation entwickelt: Heranwachsende erarbeiten in eigener Lernarbeit individuelle Kompetenz-Profile und erfahren gleichzeitig in gemeinsamen Projekten, dass alle mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen verantwortungsbewusst zum Gelingen beitragen können und müssen.
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© Foto Jörg Schlömerkemper: privat | Titelbild gestaltet mit canva.com