Ein Buch für eine zeitgemäße Ernährungs- und Verbraucherbildung – 5 Fragen an die Autor*innen des utb-Titels „Konsum – Ernährung – Gesundheit“”

Bei utb ist erschienen:

von Kirsten Schlegel-Matthies, Silke Bartsch, Werner Brandl, Barbara Methfessel

 

Über das Buch

Die Autor*innen von Konsum – Ernährung – Gesundheit legen ein Konzept für eine wissenschaftlich fundierte, zeitgemäße Ernährungs- und Verbraucherbildung vor. Das Buch orientiert sich dabei an aktuellen und künftigen Herausforderungen für Individuen und Gesellschaft. Zehn Bildungsziele bieten didaktische Hinweise für Lehre und Unterricht an, die zu einer selbstbestimmten Gestaltung der privaten Lebensführung anregen. Die Bildungsziele umfassen unter anderem die Bedeutung von Ressourcen, die Bedeutung von Konsumentscheidungen und ein Verständnis der Zusammenhänge von Gesundheit und Ernährung sowie von Körper, Essverhalten und Identität.

 

Die Autor*innen in eigenen Worten

Die Autorinnen und der Autor sind bzw. waren mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten für die Ernährungs- und Verbraucherbildung an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und dem Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern tätig. Sie haben im Rahmen des Projektes „Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in allgemeinbildenden Schulen“ (REVIS) sowie in anderen Projekten (unter anderem im Projekt „Esskultur im Alltag“) die Weiterentwicklung der Fachdidaktik beeinflusst, fundiert, und gefördert.

Weitere Informationen bieten die jeweiligen Websites der Autor*innen:

 

Liebe Autor*innen, bitte fassen Sie den Inhalt Ihrer aktuellen Publikation Konsum – Ernährung – Gesundheit für unsere Leser*innen zusammen.

In dem Buch Konsum – Ernährung – Gesundheit wird ein modernes Konzept der Ernährungs- und Verbraucherbildung (EVB) vorgestellt. Es basiert auf den Ergebnissen der „Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in allgemeinbildenden Schulen (REVIS)“, die auf der Grundlage des derzeitigen fachdidaktischen Forschungsstandes aktualisiert und ergänzt wurden. Die gesellschaftliche Relevanz der Inhaltsbereiche wurde dazu ebenso einbezogen wie die jeweils relevanten gesellschaftlichen Zusammenhänge, die individuellen Perspektiven auf diese und die Auseinandersetzung mit den lebensweltlichen Zusammenhängen des Handelns. Die darauf gegründeten fachdidaktischen Grundlagen werden umfassend dargestellt.

Die im REVIS-Projekt erarbeiteten und hier überarbeiteten und ergänzten Bildungsziele werden vorgestellt und begründet. Das EVB-Curriculum mit zehn Bildungszielen ist das Kernstück des Buches und ein Beispiel zur Umsetzung des didaktischen Konzeptes. Das Buch eignet sich sowohl für die Lehre und Fortbildungen als auch zum Selbststudium.

 

Wie kamen Sie auf die Idee, dieses Buch zu schreiben? Gab es einen „Stein des Anstoßes“?

Wir haben bereits bei der Entwicklung unseres fachspezifischen Referenzrahmens zur „Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung (REVIS)“ zusammengearbeitet. Im Rahmen unserer täglichen Arbeit mit Studierenden für das Lehramt zeigte sich dann, dass Teile des Referenzrahmens nicht mehr zeitgemäß waren oder missverständlich interpretiert wurden. So haben wir uns entschlossen, die gewonnenen Erkenntnisse zusammenzutragen und in einer anderen Form zu veröffentlichen. Dahinter stand auch die Idee, ein Grundlagenwerk für die Lehre zu haben, das zentrale Fragen der Ernährungs- und Verbraucherbildung aufgreift und zu Diskussionen innerhalb der Fach-Community anregt.

 

Welchen Herausforderungen steht die Ernährungs- und Verbraucherbildung derzeit gegenüber?

Sicherlich die größte Herausforderung der Ernährungs- und Verbraucherbildung ist die Komplexität und Vielfältigkeit ihres Gegenstandsbereichs. Sie ist eine auf die alltägliche Lebensführung bezogene Bildung.

Um Kompetenzen für die alltägliche Lebensführung anbahnen zu können, müssen unterschiedliche zugrundeliegende Wissenschaften für die Handlungsfelder des Alltags zusammengeführt werden. Anspruchsvoll ist auch die Anleitung zur Reflexion vermeintlich banaler Entscheidungen und ihrer Folgewirkungen für Einzelne, die Gemeinschaft und Gesellschaft. Hier geht es auch um die Reflexion von Konflikten zwischen individuellen Handlungsspielräumen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die anhand der zentralen Handlungsfelder Ernährung, Konsum und Gesundheit thematisiert werden. Auch Normen und Werte – zum Beispiel bezogen auf umweltgerechtes oder gesundheitsförderliches Handeln – und damit verbundene Ambivalenzen und Widersprüche sind in diese Reflexionen einzubeziehen.

Nicht zuletzt ist eine der Herausforderungen, dass Ernährungs- und Verbraucherbildung noch immer nicht in allen Schulformen und -stufen strukturell verankert ist, obwohl sie einen maßgeblichen Beitrag zu den aktuellen Problemen leisten kann.

 

Für Lehre und Unterricht formulieren Sie in Ihrem Buch didaktische Impulse in zehn zentralen Bildungszielen. Würden Sie uns eines dieser Ziele exemplarisch vorstellen?

Die zehn Bildungsziele sind als „Curriculum“ der Ernährungs- und Verbraucherbildung das Kernstück unseres Buches und illustriert eine mögliche Umsetzung. Ausgangspunkt für die Reformulierung der zehn Bildungsziele war der REVIS-Referenzrahmen von 2005 mit den neun Bildungszielen. Ein zehntes Bildungsziel ist hinzugekommen: „Die Organisation der Daseinsvorsorge für die private Lebensführung reflektieren“. Dieses Bildungsziel thematisiert sowohl die Aufgaben der privaten Haushalte im gesellschaftlichen Kontext als auch ihr Zusammenwirken mit Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft für Daseinsvorsorge und Lebensqualität. Es bildet die theoretische Basis ebenso wie den Handlungsrahmen für die weiteren neun Bildungsziele und steht daher als erstes Bildungsziel im Curriculum. Jedes Bildungsziel steht in Bezug zu allen übrigen Bildungszielen, die in ihrer Gesamtheit die Komplexität der Lebensführung im Alltag widerspiegeln.

 

Darum sind wir Autor*innen bei Budrich:

Wir haben durch die Zusammenarbeit mit dem Verlag für unsere Fachzeitschrift „Haushalt in Bildung und Forschung“ sehr gute Erfahrungen mit dem Verlag gemacht. Die Verantwortung eines Verlages für gute Veröffentlichungen wird wahrgenommen, ohne dass unangemessene Einschränkungen vorgegeben werden.

Zudem gefällt uns, dass dem Verlag die Breite eines Angebotes wichtig ist und er auch Veröffentlichungen kleinerer Wissenschaften fördert.

 

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von Kirsten Schlegel-Matthies, Silke Bartsch, Werner Brandl, Barbara Methfessel

 

Hier finden Sie außerdem eine Leseprobe: www.budrich.de/news/leseprobe-konsum-ernaehrung-gesundheit/

 

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