4 Tipps gegen Schreibblockaden

Frau schaut resigniert auf Laptop, vor ihr liegt zerknülltes Papier Schreibblockade

Das weiße Blatt Papier vor Ihnen mag genauso unberührt wirken wie frisch gefallener Neuschnee – eine leere Leinwand, die Ihre Gedanken und Ideen aufnehmen soll. Doch oft stehen wir vor der Herausforderung, diese Leere zu füllen, ohne von der Unsicherheit und den inneren Kritiker*innen überwältigt zu werden. In diesem Blogpost skizzieren wir einige bewährte Strategien, um Schreibblockaden zu überwinden und den wissenschaftlichen Schreibprozess zu meistern.

 

1. Papier so unberührt wie Neuschnee

Wenn das leere Blatt vor Ihnen einschüchternd wirkt, versuchen Sie, sich eine*n ideale*n Leser*in vorzustellen – jemanden, der freundlich, neugierig und offen ist. Schreiben Sie dieser imaginären Person einen Brief, in dem Sie Ihre Gedanken und Gefühle ausdrücken. Diese Übung kann Ihnen helfen, den Schreibfluss in Gang zu setzen und erste Unsicherheiten zu überwinden.

In meinem Blogpost „Wer liest das? Warum Sie sich Gedanken über Ihre Zielgruppe machen sollten und an welchen Stellen Ihnen das helfen kann“ finden Sie weitere Hinweise zum sinnvollen Einsatz der Persona und eine kurze Darstellung des Ein-Personen-Rollenspiels. Letzteres kann auch beim Kampf mit den Inneren Kritiker*innen (s. 3.) helfen.

 

2. Niete oder Beststeller-Autor*in

Es ist schwer, eine objektive Sicht auf das eigene Werk zu haben. Um dieser Perspektive zwischen der Begeisterung für den eigenen Text bzw. der Frustration über die eigene Schreibunfähigkeit zu entkommen, suchen Sie nach Schreibpals in ähnlichen Situationen. Bitten Sie um ehrliche Bewertungen und legen Sie Regeln für konstruktives Feedback fest. Beschreibend, auf Augenhöhe und konstruktiv sollten die Leitlinien sein, um produktive Rückmeldungen zu erhalten. Tauschen Sie gegenseitig Texte miteinander: Wer Feedback bekommt und zugleich gibt, bewertet für gewöhnlich rücksichtsvoller. Zudem gehört beides zu der Art Kompetenz, die Sie in der Wissenschaft entwickeln dürfen.

 

3. Die inneren Kritiker*innen schlafen nie!

Die Selbstkritik kann lähmend sein und zu Schreibblockaden führen. Versprechen Sie sich zu Beginn des Schreibens, den Text niemandem zu zeigen. Bitten Sie Ihre inneren Kritiker*innen, während des Schreibens still zu sein, bis Sie fertig sind. Fordern Sie Ihr Inneres Team (Friedemann Schulz von Thun) auf, sich an Regeln für gutes Feedback zu halten, um produktive Selbstgespräche zu führen.

 

4. Der Mount Everest als Labyrinth

Überwältigt von Gedanken und Ideen? Zerlegen Sie Ihre Aufgabe in kleinere Portionen. Nutzen Sie Schlüsselbegriffe auf Post-It-Zetteln, um Beziehungen und Zusammenhänge zu visualisieren. Ein Plan und der Mut zum Weglassen können den Schreibprozess erleichtern und das überwältigende Labyrinth in handhabbare Abschnitte verwandeln.

Wenn all diese Strategien nicht ausreichen, zögern Sie nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Coachingangebote von renommierten Einrichtungen wie budrich training können Ihnen dabei helfen, Ihre Schreibblockaden zu überwinden und mit mehr Selbstvertrauen an wissenschaftliche Texte heranzugehen. Denken Sie daran, dass Schreiben ein Prozess ist, der Übung, Geduld und die Bereitschaft zur Weiterentwicklung erfordert!

 

Mehr Tipps zum Schreiben in der Wissenschaft …

… finden Sie in unserer Blog-Kategorie Wissenschaftskommunikation.

 

Die Autorin

Porträt der Verlegerin Barbara Budrich mit offenen langen Haaren, dunklem Jacket über einem T-Shirt, freundlich lächelnd.Barbara Budrich, M.A., ist von Kindesbeinen an im Wissenschaftsverlag tätig und seit 2004 selbstständige Verlegerin. Außerdem ist sie Trainerin und Coach für wissenschaftliches Schreiben und Publizieren im Schulungsunternehmen budrich training. Zudem ist sie selbst Autorin. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz führt sie seit 2015 als Vorbildunternehmerin.

 

© Foto Barbara Budrich: privat | Titelbild: pexels.com, Karolina Grabowska