„Fachlich fundiert und dennoch verständlich“ – Interview mit Sven Trabandt und Hans-Jochen Wagner, Autoren von „Pädagogisches Grundwissen für das Studium der Sozialen Arbeit”

Cover "Pädagogisches Grundwissen für das Studium der Sozialen Arbeit"

Pädagogisches Grundwissen für das Studium der Sozialen Arbeit
Ein Kompendium

von Sven Trabandt und Hans-Jochen Wagner

 

Über das Buch

Diese Einführung bietet Studierenden der Sozialen Arbeit einen fundierten Überblick über pädagogische Grundbegriffe wie Bildung, Sozialisation, Erziehung und Lernen. Dabei werden exemplarisch verschiedene Ansätze prägnant vorgestellt und jeweils ihre Bedeutung für Handlungsfelder der Sozialen Arbeit aufgezeigt. Vertiefend geht es um Erziehungsstile, pädagogische Grundhaltungen, Handlungssystematiken und reformpädagogische Ansätze. Die einzelnen Kapitel können jeweils als Grundlage einer Seminarsitzung im Studium der Sozialen Arbeit oder für das Selbststudium zur Vertiefung verwendet werden. Die Texte sind fachlich fundiert, gleichzeitig gut verständlich formuliert und in klar gegliederte Abschnitte sowie viele anschauliche Abbildungen und Tabellen gegliedert.

 

Lieber Sven Trabandt, lieber Hans-Jochen Wagner, bitte fassen Sie den Inhalt Ihrer aktuellen Publikation Pädagogisches Grundwissen für das Studium der Sozialen Arbeit für unsere Leser*innen zusammen.

In dem Lehrbuch werden Grundbegriffe wie Bildung, Erziehung oder Sozialisation eingeführt.

Dabei war uns weiter wichtig, exemplarisch verschiedene Ansätze prägnant vorzustellen und jeweils ihre Bedeutung für Handlungsfelder der Sozialen Arbeit aufzuzeigen.

Besonders viele Rückmeldungen hatten wir auch zu dem Kapitel „Erziehungsstile“, in dem wir nicht nur „klassische“ Stile vorstellen, sondern auch aktuelle Entwicklungen aufzeigen. Auch das Kapitel über „Reformpädagogik“ hatte einige Resonanz.

Die Kapitel sind bewusst so gestaltet, dass sie als Grundlage für eine Seminarsitzung im Studium oder für das Selbststudium zur Vertiefung verwendet werden können.

 

Wie kamen Sie auf die Idee, die 1. Auflage dieses Buches zu schreiben? Gab es einen „Stein des Anstoßes“?

Mit dem ersten Band wollten wir eine Fachbuch vorlegen, in dem Texte fachlich fundiert und dennoch verständlich sind. Eine Besonderheit des Lehrwerks sollten klar gegliederte Abschnitte innerhalb der Kapitel sowie viele anschauliche Abbildungen und Tabellen sein. Wichtig war uns, die Aufgabestellungen nicht nur abfragend und wiederholend, sondern anregend und darüber hinaus zum kreativen Weiterdenken zu gestalten. Insbesondere durch die Aufgaben haben wir versucht, die Relevanz der Inhalte für das Handeln in der Sozialen Arbeit aufzuzeigen.

 

Inwiefern unterscheidet sich die 2. Auflage konkret von der vorherigen?

Nach dem pädagogischen Lehrwerk erschien von uns ein Jahr später ein psychologisches Fachbuch. Dabei hatten wir aus didaktischen Gründen einiges anders gemacht. Diese didaktischen Elemente wollten wir nun auch in diesen Band einbringen, es für Studierende noch übersichtlicher und verständlicher gestalten. Auch sprachlich ist nun einiges geglättet. Sätze wurden in der Satzstellung vereinfacht etc. Obwohl die erste Auflage schon sehr gut ankam, waren wir überzeugt, es noch besser machen zu können.

Das Lehrbuch ist in der 2. Auflage übersichtlicher gestaltet. Dazu haben wir wichtige Fachbegriffe durch Fettdruck hervorgehoben, die sofort ins Auge stechen. Dadurch ist es einfacher möglich, sich durch querlesen einen Überblick zu verschaffen. Sämtliche Grafiken wurden überarbeitet. Sie wirken nun offener, leichter – das wirkt nicht nur ansprechender, es signalisiert den Lesenden auch: „Was hier zu lesen ist, ist leicht und verständlich.” Schließlich haben wir jeweils am Kapitelende wenige Bücher als „Studienliteratur“ hervorgehoben. Studierende wissen dadurch, wie sie sich im Literaturdschungel einen Überblick verschaffen können. Auch sind die im Internet verfügbaren QR-Links zu Übungen direkt verknüpft.

 

Gibt es besondere Herausforderungen bei den Neuauflagen von Pädagogisches Grundwissen für das Studium der Sozialen Arbeit? Wie begegnen Sie diesen?

Alle Änderungen bergen ein Risiko in sich. Der erste Band war erfolgreich und wird nun in der 2. Auflage nachgedruckt. Nun besteht die Gefahr, dass vor allem Lehrende die durch die Weiterentwicklung gesetzten Schwerpunkte kritisieren könnten. Es kann ja immer diskutiert werden, welcher Begriff wirklich wichtig ist und welcher nicht. Warum ist der eine Begriff nun hervorgehoben und ein anderer nicht? Aus Sicht Studierender sind solche Elemente ideal. Aber was werden wohl die Lehrenden dazu sagen, die fachlich sehr positioniert sind und möglicherweise einen ganz anderen Fokus haben? Auch die Balance zwischen Breite und Tiefe ist herausfordernd. Ein Lehrwerk vermittelt ein breites Fachwissen mit einer gewissen Tiefe, kann aber nie ganz ins Detail gehen. Da ist es herausfordernd, die Mitte zu finden. Die Resonanz nach der Erstauflage war gigantisch. Wir scheinen genau den Nerv getroffen zu haben. Ein Risiko ist ein Lehrwerk aber immer.

 

Darum sind wir Autoren bei Budrich

Der Verlag hat sich auf unsere Ideen eingelassen. Als das pädagogische Werk erschienen war, machten wir uns umgehend an die Arbeit, um ein anderes Lehrbuch zu veröffentlichen. Mittlerweile hatten wir sehr spezielle Vorstellungen und noch höhere Ideale an ein solches Werk. Der Verlag hat uns dabei sehr unterstützt. Obwohl z. B. noch nie ein utb-basics-Band erschienen war, wurde dieser auf unseren Wunsch hin aufwändig gestaltet. Ein solcher Band beinhaltet ein aufwändiges und kostenintensives Layout, aber auch teureres Druckverfahren. Es ist ein Experimentieren und Ausprobieren für den Verlag und für uns – nun auch mit den Weiterentwicklungen in dieser Auflage. Dabei hatten wir viel Freiheit und wurden unterstützt.

 

Kurzvitae in eigenen Worten

Dr. rer. Soc. Sven Trabandt

Portrait von Budrich-Autor Sven TrabandtIch tue mich schwer zu beurteilen, was wichtig war. Vieles – auch das Schreiben dieses Lehrbuches – war vor allem für meine persönliche Entwicklung wichtig, nicht für meine Karriere. Stationen sind die, an denen ich sozusagen vor wichtigen Entscheidungen stand und in eine bestimmte Richtung gegangen bin. Das war die Entscheidung Pädagogik zu studieren. Ursprünglich wollte ich damit keinen Abschluss erreichen, sondern einfach mal „reinschauen“. Schließlich bin ich „hängengeblieben“. Ein kleiner Nebensatz in einer mündlichen Prüfung war der Meilenstein für die Entscheidung zu promovieren. Es war nie mein Ziel zu lehren. Heute bin ich froh, angekommen zu sein.

Seit der ersten Auflage vor drei Jahren hat sich wenig verändert. In der Zwischenzeit ist noch ein psychologisches Lehrbuch hinzugekommen und ein paar kleinere Artikel bzw. Buchkapitel. Gerade die Auseinandersetzung mit psychologischen Inhalten, die von ihrer Art ganz anders sind, war spannend.

 

Portrait von Budrich-Autor Hans-Jochen WagnerProf. Dipl.-Soz.päd. Hans-J. Wagner

  • Seit 2016: Wissenschaftliche Beratung und Vorsitz im Aufsichtsrats der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Michaelshof e.V.
  • Seit 2018: Wissenschaftliche Beratung der Stadt Uhingen mit Blick auf die Elementarpädagogik
  • Seit 2019: Entwicklungsforschungsprojekt AGAPEDIA Kinderzentrum K19; Wissenschaftliche Begleitung eines neuen Kinderzentrums im Auftrag der „Jürgen-Klinsmann-Stiftung“
  • Seit 2022: Weiterentwicklung  am Forschungsprojekt „Vielfalt Willkommen“ der Robert Bosch Stiftung Baden Württemberg
  • Dazu jeweils Veröffentlichungen, Fachbeiträge, Vorträge und Seminare

 

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Cover "Pädagogisches Grundwissen für das Studium der Sozialen Arbeit"Sven Trabandt, Hans-Jochen Wagner:

Pädagogisches Grundwissen für das Studium der Sozialen Arbeit. Ein Kompendium

2., überarbeitete Auflage

 

 

© Titelbild: gestaltet mit canva.com; Autorenfotos: privat