Mein Verlagspraktikum während der Corona-Pandemie

Erfahrungsbericht Verlagspraktikum Christine Wackers

In diesem Beitrag erzählt Christine Wackers von ihrem Verlagspraktikum im Verlag Barbara Budrich während der Corona-Pandemie.

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Im Januar und Februar 2021 habe ich ein Praktikum im Rahmen meines Masterstudiums im Verlag Barbara Budrich (Bereich Lektorat und Herstellung) absolviert. Bereits im April 2020 hatte ich mich beworben, die Zusage bekam ich im Mai, allerdings hat die Pandemie auch hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Da von beiden Seiten ein Verlagspraktikum in Präsenz bevorzugt wurde, haben wir den geplanten Zeitraum des Praktikums immer weiter nach hinten verschoben, bis im November 2020 deutlich wurde, dass die Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen noch andauern würden. Da es sich um ein Pflichtpraktikum handelte, ohne das ich mein Studium nicht abschließen kann, war es noch mal wichtiger für mich, dass es stattfinden konnte. Zwischenzeitlich hatte ich Bedenken, ob das Praktikum unter diesen Bedingungen durchführbar ist oder ob ich nachher mein Studium unbestimmt verlängern muss, da ich das Praktikumsmodul nicht abschließen kann.

Barbara Budrich bot mir dann, als deutlich wurde, dass auch zu Beginn des neuen Jahres kein Präsenzpraktikum möglich sein würde, ein Praktikum im Homeoffice an und versicherte mir, dass das Praktikum auf jeden Fall stattfinden würde. So begann im Januar 2021 mein zweimonatiges Praktikum im Homeoffice.

Im Vorhinein war ich mir unsicher, ob die Arbeit im Homeoffice die Möglichkeit bieten kann, einen umfassenden Einblick in den Alltag des Verlagswesens zu gewinnen. Außerdem hatte ich die Befürchtung, dass ich durch die räumliche Isolation von den anderen Mitarbeiter*innen auf mich allein gestellt sein würde. Allerdings stellte sich noch am ersten Tag heraus, dass diese Zweifel unberechtigt waren.

 

Verlagspraktikum unter Pandemie-Bedingungen

Von Anfang an wurde ich bestens betreut. Ich wurde via Zoom von Barbara Budrich willkommen geheißen und durfte direkt vom ersten Tag an alle Team-Veranstaltungen besuchen. Auch Miriam von Maydell, die Leiterin des Bereichs Lektorat und Herstellung, hat mich wärmstens empfangen. Für alle aufkommenden Fragen konnte ich mich stets an das gesamte Team wenden. Meistens wurden Probleme über Zoom gelöst, was zum einen deutlich schneller und unkomplizierter abläuft, als Problemlösungen und Hilfestellungen via Mail zu vermitteln und zum anderen viel persönlicher ist.

Die ganze Arbeitswoche im Verlag ist geprägt und strukturiert durch Zoom-Sitzungen. Jeder Bereich im Verlag hat täglich eine Morgenrunde über Zoom abgehalten, in der das Team sich ausgetauscht hat über die Tagesplanungen, in der Kapazitäten besprochen und Aufgaben (um-)verteilt werden konnten. Außerdem fand einmal wöchentlich eine interne Schulung statt, ebenso wie eine Team-Sitzung mit dem kompletten Team und eine freiwillige Sitzung zum Brainstorming bezüglich Arbeitsabläufen in verschiedenen Bereichen. Durch die Teamsitzung war es mir möglich, auch die Mitarbeiter*innen aus den anderen Bereichen – zumindest über den Bildschirm – kennenzulernen.

Nach anfänglicher Einführung in die Verlagsstrukturen habe ich durch verschiedenste Zuarbeiten das Lektoratsteam unterstützt. Bereits nach wenigen Wochen, als deutlich wurde, dass der Verlag längerfristig Unterstützung sucht und mir die Arbeit großen Spaß macht, sprach Barbara Budrich mich auf eine Volontariatsstelle an, an der ich sofort riesiges Interesse hatte. Nach Rücksprache mit dem Team wurde mir die Stelle Ende Januar angeboten. Selbstverständlich habe ich sofort zugegriffen! Ab diesem Moment habe ich noch eigenständiger noch größere Aufgaben erledigt. Nach wie vor wurde ich von allen Seiten kräftig unterstützt und konnte mich jederzeit mit meinen Fragen an das gesamte Team wenden. Ab Februar durfte ich dann auch am beginnenden digitalen Englischkurs teilnehmen, den fast das ganze Team besucht hat. Außerdem fand ein digitales Team-Event statt, an dem ich ebenfalls teilnehmen und so das gesamte Team auch außerhalb des Arbeitskontextes besser kennenlernen durfte.

 

Der nächste Schritt

Seit März dieses Jahres bin ich nun als Volontärin im Verlag Barbara Budrich beschäftigt und betreue auch schon meine ersten eigenen Projekte. Ich habe seit Januar bereits immens viel gelernt und freue mich auf alles, was noch kommt!

Trotz der Pandemie und des damit verbundenen Homeoffice-Praktikums und -Volontariats habe ich mich zu jedem Zeitpunkt bestens betreut gefühlt. Auch wenn ich nach wie vor niemanden aus dem Verlag im echten Leben, sondern ausschließlich über den Bildschirm kennenlernen durfte, wurde ich herzlich aufgenommen, betreut und in das Team eingebunden. Man merkt sofort, dass viel Zeit und Aufwand in die persönliche (wenn auch digitale) Begegnung zwischen den Teammitgliedern investiert wird.

Ich freue mich riesig, das Team nun über mein Verlagspraktikum hinaus auch weiterhin unterstützen zu dürfen und kann es kaum erwarten, alle „live und in Farbe“ im echten Leben kennenzulernen, sobald die Pandemie es zulässt.

 

© Titelbild gestaltet mit canva.com