
Nach wie vor ist ein Praktikum im Verlag gut geeignet, um zu schauen, wie sich ein vermeintlicher Traumjob in der Praxis darstellt. Die Arbeit im Wissenschaftsverlag ist – so unser Eindruck – nach wie vor attraktiv. Vor allem das Lektorat lockt. Und häufig scheint dieser Arbeitsbereich mit romantischen Vorstellungen einherzugehen: vom Lesen spannender Texte und persönlichen Auseinandersetzungen mit Autor*innen über einzelne Formulierungen. Da kann das Verlagspraktikum ein wenig wie eine kalte Dusche wirken: Datenbankpflege statt des Spitzweg’schen „armen Dichters“ in seiner Dachkemenate umgeben von zahllosen Manuskripten und Wortwelten; Abprüfen von Qualitätskriterien statt liebevoller Textarbeit; Marktbeobachtung und -analyse, Recherche, Protokolle, Berichte…
Als Student*in in Unternehmen und Branchen hineinzuschnuppern, um zu schauen, wohin die berufliche Laufbahn führen könnte, ist eine Sache. Und der folgende Bericht von Julia Liebald, einer unserer Praktikant*innen aus dem Sommer 2024, zeigt, dass ihre Ernüchterung gar nicht so groß war und dass auch die „ernüchterten“ Tätigkeiten Freude bringen können.
Zu den Beweggründen des Verlages Barbara Budrich, Praktika anzubieten und was uns als Unternehmen dabei besonders wichtig ist, erzähle ich, Barbara Budrich, bei anderer Gelegenheit.
Praktikum im Verlag: Erfahrungsbericht von Julia Liebald
Formatvorlagen, Kommasetzung, Fußnotenarbeit – was nicht gerade nach klassischen Sommerplänen klingt, begleitete mich für zwei Monate als Praktikantin im Verlag Barbara Budrich.
Nachdem ich mein Bachelorstudium in Germanistik und Geschichte an der Universität Heidelberg abgeschlossen hatte, konnte ich die Übergangszeit zum Master für einen Einblick in die Verlagswelt nutzen. So unterstützte ich den Verlag im Juli und August 2024 als Praktikantin in den Bereichen Lektorat und Herstellung. Da ich für das Praktikum nicht nach Leverkusen kommen konnte, war ich sehr dankbar, dass das Praktikum für mich remote möglich war.
Ich wurde am ersten Tag von Miriam von Maydell, der Leiterin des Bereichs Lektorat und Herstellung, herzlich begrüßt und auch vom Rest des Teams sehr offen und freundlich empfangen. Da ein Großteil des Teams regelmäßig aus dem Homeoffice arbeitet, war es kein Problem, auch digital in die üblichen Abläufe eingebunden zu werden. Im Verlauf der nächsten Wochen erstellte ich Manuskript- und Typoskriptgutachten, bereitete Publikationsanfragen für die Lektoratssitzungen vor und erhielt durch die täglichen Morgenrunden und die wöchentliche Lektoratssitzung Einblicke in die Angebotserstellung sowie die allgemeinen Abläufe vor der Publikation eines Textes.
Zudem unterstützte ich durch Satzabgleiche und die Überprüfung von druckfertigen Dokumenten den Bereich Herstellung, übernahm verschiedene Korrektorate für Budrich Inspirited und recherchierte zu möglichen Zielgruppen, Branchentrends und für die Kundenakquise. Für alle aufkommenden Fragen konnte ich mich stets an das gesamte Team wenden. Die regelmäßigen Sitzungen schafften zudem zahlreiche Möglichkeiten, sich über die Arbeit und darüber hinaus auszutauschen.
Die acht Wochen vergingen wie im Flug und ehe ich mich versah, war das letzte Gutachten geschrieben und die letzte Recherche abgeschickt. Ich danke dem gesamten Verlagsteam für die Zusammenarbeit auf Augenhöhe, viele interessante Einblicke und eine sehr bereichernde Erfahrung!
Sie möchten ein Praktikum im Verlag Barbara Budrich absolvieren?
Alle Infos dazu finden Sie auf unserer Website unter Jobs.
© Titelbild gestaltet mit canva.com ; Foto Barbara Budrich: privat