KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen)

KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen)

Im Herbst letzten Jahres ist es uns gelungen, unsere Zeitschrift GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft erfolgreich für eine Open-Access-Finanzierung beginnend ab Heft 1-2023 vorzuschlagen.

 

Das Projekt KOALA

Organisiert wurde die Open-Access-Transformation der GENDER durch das Projekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) der Technischen Informationsbibliothek (TIB) in Hannover und der Universität Konstanz, mit dessen Hilfe zwei Konsortien aus 84 institutionellen Finanzierungspartnern für Open-Access-Publikationen aufgebaut wurden.

Auf diese Weise konnte in der ersten Pledging-Phase (Finanzierungsabfrage) der Open Access für die Bündel „KOALA Medienwissenschaften 2023“, bestehend aus zwei Schriftenreihen, und „KOALA Sozialwissenschaften 2023“, bestehend aus vier Zeitschriften (u.a. auch der GENDER), für drei Jahre (2023-2025) gesichert werden.

Aktuell und noch bis zum 01. Juli 2023 läuft die zweite Pledging-Phase (2024-2026) für zwei Bündel mit insgesamt sieben Zeitschriften aus den Bereichen Quantenphysik, Mathematik und Informatik.

Bei KOALA können alle wissenschaftlichen Zeitschriften und Schriftenreihen teilnehmen, die die Aufnahmekriterien und Mindeststandards erfüllen, die realistisch finanzierbar sind und die thematisch in ein geplantes Bündel passen oder mit anderen Zeitschriften und/oder Schriftenreihen zu einem neuen Bündel gruppiert werden können.

Mit der konsortialen Finanzierung von Open-Access-Publikationen durch wissenschaftliche Institutionen hat KOALA eine faire, transparente und nachhaltige Alternative zum weit verbreiteten APC-Modell – bei dem die Autor*innen oder deren Institutionen die (in der Vergangenheit vermehrt gestiegenen) article processing charges pro Open-Access-Beitrag bezahlen müssen – ins Leben gerufen, die für alle beteiligten Akteure zahlreiche Vorteile mit sich bringt.

 

Vorteile durch KOALA

Eine erfolgreiche Teilnahme am KOALA-Projekt bedeutet für Verlage, dass die entsprechende Publikation weltweit und jederzeit kostenfrei verfügbar und finanziell für mindestens drei Jahre gesichert ist. Zudem stellt eine Aufnahme in ein KOALA-Bündel auch ein Qualitätssiegel für die Zeitschrift bzw. Schriftenreihe dar. Autor*innen wiederum müssen keine APCs für ihre Open-Access-Beiträge bezahlen, die durch die freie Verfügbarkeit höhere Chancen haben, in der wissenschaftlichen Community sichtbarer zu werden.

Das Team von KOALA bietet umfangreiche Hilfe und Beratung bei der Open-Access-Transformation und bei der Umsetzung der Mindeststandards für alle Beteiligten an und der buchhalterische Aufwand verschlankt sich gegenüber dem Subskriptionsmodell und/oder der einzelnen Abrechnung von Autor*innengebühren für Verlage enorm.

Durch die konsortiale Open-Access-Finanzierung enstpricht KOALA dem Wunsch der Wissenschaft, steigende Subskriptions- oder Autor*innengebühren zu vermeiden. Verlage, die auf KOALA setzen, zeigen auf diese Weise, dass sie diesem Wunsch nachkommen wollen.

Für Bibliotheken bedeutet KOALA in erster Linie Planungs- und Preissicherheit für drei Jahre – unabhängig davon, wie viele Autor*innen der eigenen Einrichtung in den beteiligten Zeitschriften und/oder Schriftenreihen publizieren. Dies bedeutet, dass sich auch auf institutioneller Seite der Buchhaltungs- und Verwaltungsaufwand für Open-Access-Publikationen durch die Abrechnung pro Bündel (und nicht pro Beitrag) in hohem Maße verringert. Mit KOALA verfügt man über einen nicht-kommerziellen Open-Access-Partner und die beteiligten Konsortien bestehen in erster Linie aus Institutionen mit langjähriger Erfahrung im Konsortialgeschäft.

 

Weitere Informationen

KOALA ist nach dem Aufbau der Konsortien und der Abwicklung der ersten erfolgreichen Pledging-Phase im letzten Jahr dauerhaft an die Technische Informationsbibliothek (TIB) übergegangen, die die Konsortialführung für weitere zukünftige Zeitschriftenbündel im eigenen Fächerspektrum übernommen hat.

Weitere Informationen zum Projekt KOALA finden Sie hier.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an koala@tib.eu.

 

 

alle Ausgaben unserer Zeitschrift GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft finden Sie im Open Access im Onlinearchiv der Zeitschrift

 

 

 

 

© Unsplash 2023, Foto: Artem Beliaikin