Der wissenschaftliche Beirat: Prof. Dr. Cosimo Mangione

Portraitfoto von Budrich-Verlagsbeirat Cosimo Mangione

Seit vielen Jahren wird der Verlag Barbara Budrich von einem engagierten wissenschaftlichen Beirat unterstützt. Die Mitglieder sind mit einem oder mehreren unserer Fachbereiche (Politikwissenschaft, Soziologie, Erziehungswissenschaft, Soziale Arbeit, Gender Studies) sehr vertraut und stehen uns aktiv bei unserer Programmentwicklung zur Seite. Im Rahmen dieser Rubrik stellen wir in unregelmäßigen Abständen die Mitglieder unseres Beirats vor. Heute: Prof. Dr. Cosimo Mangione.

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Name: Prof. Dr. Cosimo Mangione

Fachbereich: Soziale Arbeit

Kurzvita: Studium der Sozialpädagogik an der Universität Bamberg, Promotion an der Universität Magdeburg. Mehrjährige Beschäftigung in Einrichtungen der Sozialen Arbeit, insbesondere der Behindertenhilfe. Lehraufträge für Qualitative Sozialforschung in der Sozialen Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences, der Technischen Hochschule Nürnberg und der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Seit 2016 Professor für Theorien und Handlungslehre der Sozialen Arbeit mit besonderem Schwerpunkt auf Rekonstruktive Sozialforschung an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm.

 

Mein Forschungsbereich

Inspiriert durch die Beschäftigung in Einrichtungen der Behindertenhilfe (erst in Irland und dann in Deutschland) bin ich auf die Themen Behinderung, Inklusion und professionelle Begleitung von Familien mit Angehörigen mit Behinderung gestoßen. In diesem Zusammenhang habe ich damit begonnen, all diese Aspekte ausgehend von der subjektiven Perspektive der „betroffenen“ Personen zu betrachten: offen, narrativ, verstehensorientiert und demystifizierend. Die Rekonstruktive Sozialarbeitsforschung, so wie diese von Fritz Schütze und Gerhard Riemann verstanden worden ist, bildete dabei einen außerordentlich erkenntnisproduktiven Rahmen, um gegenstandsbezogene Theoriebildung konsequent zu betreiben und Impulse zur Überwindung der Modernitäts- und Professionalisierungsdefizite der Behindertenhilfe anzustreben.

 

Zu dieser konkreten Fragestellung forsche ich derzeit

Ich führe seit 2017 ein kleines Projekt in Mittelitalien, in den Apenninen, durch. Dort gab es zunächst 2009 in L’Aquila und dann 2016 in Amatrice zwei gewaltige Erdbeben, welche das Leben dieser beiden Gemeinden und vieler anderer nahegelegenen Dörfer vollkommen auf den Kopf gestellt haben. Ich habe damit begonnen, autobiographisch-narrative Interviews und interaktions-geschichtlich narrative Interviews mit Überlebenden der Erdbeben von L’Aquila und Amatrice, aber auch mit Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen und anderen Fachkräften oder Lokalpolitiker*innen durchzuführen und zu analysieren. Mich interessieren vor allem Fragen, die sich auf das professionelle Handeln der Sozialarbeiter*innen beziehen, also Fragen bezüglich der Gestaltung des Hilfeprozesses und des Erlebens der Unterstützungsmaßnahmen nach dem Erdbeben.

 

Meine letzte Publikation im Verlag Barbara Budrich

Bei Barbara Budrich habe ich 2018 meine Promotionsarbeit Familien mit ‚geistig behinderten‘ Angehörigen. Stellvertretende biographische Arbeit, Handlungsparadoxien und -dilemmata veröffentlicht. Darin habe ich die kommunikative Wirklichkeit und die zentralen familienbiographischen Prozesse, die charakteristisch für Familien mit „geistig behinderten“ Angehörigen sind, empirisch erfasst und diskutiert.

 

Was ich dem wissenschaftlichen Nachwuchs mit auf den Weg geben möchte

Die Wissenschaft hat für mich vor allem mit gesellschaftlicher Verantwortung und gesellschaftlicher Transformation zu tun. Aus dieser Perspektive geht es nicht nur darum, neue Erkenntnisse – egal in welchem Bereich – zu generieren, sondern Impulse für Prozesse eines ethisch-bewussten, ökologischen und nachhaltigen gesellschaftlichen Wandels zu formulieren.

 

Darum bin ich Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Verlags Barbara Budrich

Ich bin Mitglied im wissenschaftlichen Beirat, weil ich sehr gerne einen Verlag unterstütze, der gesellschaftliche Prozesse kritisch begleitet und die gesellschaftliche Verantwortung der Wissenschaft nicht aus dem Blick verliert.

 

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Cosimo Mangione: Familien mit ‚geistig behinderten‘ Angehörigen. Stellvertretende biographische Arbeit, Handlungsparadoxien und -dilemmata

aus der Reihe Qualitative Fall- und Prozessanalysen. Biographie – Interaktion – soziale Welten

 

 

Eine Übersicht der Beiratsmitglieder …

Glühbirne © Pixabay 2020 Foto: LoveYouAll… finden Sie auf unserer Website.

 

© Titelbild gestaltet mit canva.com; Autorenfoto: privat