Beim Veröffentlichen wissenschaftlicher Bücher gibt es einige Fallen, in die Autor*innen tappen können. Im Folgenden stellen wir Ihnen drei der häufig vorkommenden Fehler beim Publizieren vor.

 

1. Fehler beim Publizieren: Wahl des falschen Verlags

Sie möchten, dass Ihre Publikation Ihnen die gewünschte Reputation einbringt. Und dafür benötigen Sie einen Verlag, der in Ihrer Wissenschaft ein entsprechendes Ansehen hat. Manche Hochschulen bzw. Fachbereiche führen Listen, in denen Verlage bewertet werden: Wenn das bei Ihnen der Fall ist, hätten Sie einen Anhaltspunkt. Doch zumeist müssen Sie sich als Autor*in auf sich selbst und Ihre eigene Einschätzung verlassen.

Einen guten Wissenschaftsverlag erkennen Sie

  1. an seinem sorgfältig zusammengestellten und qualitätsvollen Programm,
  2. an seiner Präsenz in der Wissenschaft zum Beispiel auf den einschlägigen großen Fachkongressen,
  3. an seiner seriösen und informativen Werbung für Programm und Verlag sowie
  4. an seiner seriösen Pressearbeit.

 

2. Fehler beim Publizieren: Fokus auf falsche Kriterien

Es ist nicht einfach, sich im Konditionen-Dschungel für eine wissenschaftliche Veröffentlichung zurecht zu finden. In bestimmten Kontexten (nichtzuletzt bei der Publikation der eigenen Dissertation) sind in der Wissenschaft Druckkostenzuschüsse oder Publikationszuschüsse z.B. für Open Access-Publikationen durchaus an der Tagesordnung. Und die Wahl des billigsten Anbieters bringt nicht unbedingt das für Sie optimale Ergebnis.

Sprechen Sie mit Ihrem Publikationspartner! Insbesondere folgende Punkte sollten Sie bei Vertragsschluss klären:

  • Anzahl der Freiexemplare – eine gute Richtgröße sind für Paperbacks: 10 für Autor*innen(kollektive) bzw. bei Sammelbänden 6 für HerausgeberInnen(kollektive) und je 1 für die Beitragenden;
  • Honorar: bei Lehrbüchern: mind. 5% vom Nettoerlös (Ladenpreis abzüglich MWSt, abzüglich gewährter Rabatte); bei anderen Werken: ab einer etwaigen 2. Auflage 5% vom Nettoerlös;
  • Abgabeformat: Lehrbücher: endredigiertes Manuskript; andere Publikationen: entweder Zuschussbedarf zu den Satzkosten oder Formatierung durch den Autor bzw. die Autorin;
  • Lektorat: Korrektorat wird eher selten auf Verlagskosten angeboten, aber ein Lektoratsgutachten mit Überarbeitungshinweisen sollte das absolute Minimum der Qualitätssicherung eines jeden Verlages darstellen; bei Lehrbüchern ist i.d.R. ein intensiveres Lektorat notwendig, das vom Verlag geleistet wird;
  • Pressearbeit: Auch wenn die Pressearbeit selten vertraglich geregelt wird, sollten Sie mit dem Verlag vorab festlegen, dass es von Ihrer Publikation kostenlose Rezensionsexemplare geben wird (nicht selten als eBook) und dass der Verlag selbst mit Ihnen gemeinsam Ihr Buch den einschlägigen Medien zur Rezension anbietet;
  • Zuschuss: Je nach Verlagskalkulation und Buchprojekt kann ein Zuschuss notwendig sein. Stellen Sie sicher, dass Sie genau wissen, was Sie brutto (inkl. MWSt.) zu bezahlen haben und fragen Sie den Verlag, ob er Ihnen Hinweise zum Einwerben von Zuschüssen geben kann.
  • Open Access: Sollten Sie eine Open Access-Publikation wünschen bzw. benötigen, besprechen Sie die finanziellen und zeitlichen Konditionen dafür inkl. der Creative Commons-Lizenz (gängig heute: CC-BY-SA).

 

3. Fehler beim Publizieren: Falsches Verständnis der Aufgabenteilung

Ihre Publikation hilft Ihnen beim Aufbau Ihrer wissenschaftlichen Reputation. Das bedeutet, dass Sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf Ihre Publikation verweisen möchten. Machen Sie sich Gedanken darüber, wer von Ihrer Publikation erfahren soll, besprechen Sie mit Ihrem Publikationspartner, wer wen wann und mit welchen Mitteln informiert. Lassen Sie sich einen Waschzettel (ein Werbeblatt) zur Verfügung stellen, den Sie bei Vorträgen in der Tasche haben – und bei passender Gelegenheit verteilen oder auslegen. Verweisen Sie in Ihrer Signatur auf Ihre Publikation und und und.

Die Aufgabe des Verlags ist es, in Katalogen, im Webshop, auf Kongressen auf Ihre Publikation als  Bestandteil des Verlagsprogramms hinzuweisen. Ihre Aufgabe ist es, die kleinen Kapillargefäße der Wissenschaft zu durchdringen: Niemand ist in Ihrem spezifischen thematischen Bereich besser vernetzt und von daher besser dafür geeignet als Sie selbst!

Selbstredend unterstützen wir Sie als Publikationspartner, wenn Sie bei uns veröffentlichen, in diesen drei und vielen weiteren Punkten. Sprechen Sie uns an!

 

© Titelbild: pexels.com | Andrea Piacquadio