ORCID: Ihr Schlüssel zur eindeutigen wissenschaftlichen Identität

Handabdruck Orcid

Informationen zu ORCID für Autor*innen der Sozial- und Erziehungswissenschaften

 

Budrich, Barbara 2024 © privatWenn Sie als Wissenschaftler*in in den Sozial- und Erziehungswissenschaften tätig sind, ist ORCID das Mittel der Wahl, um Ihre wissenschaftliche Identität eindeutig zu etablieren und von den entsprechenden Vorteilen zu profitieren.
– Barbara Budrich

 

  • ORCID iD: Ihr digitaler Fingerabdruck: Eindeutige Identifizierung als Wissenschaftler*in.
  • Vorteile nutzen: erhöhte Sichtbarkeit, institutionsunabhängige Publikationsverwaltung.
  • ORCID vs. ISNI: ORCID ist der Standard im Wissenschaftssystem, relevant für DFG und Co. ISNI ist eine internationale Kennung für Kulturschaffende.
  • Registrierung leicht gemacht: einfache Erstellung eines ORCID-Profils für dauerhafte wissenschaftliche Identität.
  • Budrich integriert ORCID: Angabe bei Publikationen für korrekte Zuordnung. Das praktizieren wir schon seit Jahren; ORCID gewinnt aber mehr und mehr an Bedeutung.

 

Einleitung

In der Welt der Wissenschaft, in der Publish or Perish gilt, ist die eindeutige Identifizierung von Autor*innen von entscheidender Bedeutung.

Namensgleichheit, wechselnde Anstellungen und internationale Kooperationen können die Zuordnung von Publikationen erschweren. Hier kommt die ORCID (Open Researcher and Contributor ID) ins Spiel – ein digitaler Fingerabdruck, der Sie eindeutig als Autor*in kennzeichnet und zahlreiche Vorteile bietet. Im Folgenden erklären wir, warum ORCID für Sie als Sozial- und Erziehungswissenschaftler*in unverzichtbar ist.

 

Was ist ORCID und warum ist sie wichtig?

ORCID ist eine persistente, numerische Kennung, die Forschende eindeutig identifiziert und ihre Forschungsaktivitäten, Publikationen und Auszeichnungen mit ihrem Namen verknüpft. Stellen Sie sich diese wie eine digitale Wissenschaftsakte vor, die Sie Ihr gesamtes wissenschaftliches Leben lang begleitet – unabhängig von Ihrer aktuellen Anstellung oder Ihrem Fachgebiet.

 

Die Vorteile von ORCID im Überblick

  • Eindeutige und dauerhafte Zuordnung der Autorenschaft: ORCID garantiert die eindeutige Identifizierung von Autor*innen und verhindert Verwechslungen, insbesondere bei Namensgleichheit. Dies ermöglicht die korrekte Zuordnung zu den jeweiligen Publikationen über die gesamte wissenschaftliche Karriere hinweg. Stellen Sie sich vor, Sie teilen Ihren Namen mit anderen Forscher*innen in Ihrem Feld – ORCID stellt sicher, dass Ihre Arbeit immer Ihnen zugeordnet wird.
  • Geringer Aufwand, große Wirkung: Die Registrierung bei ORCID ist unkompliziert und erfordert nur minimalen Aufwand. Besuchen Sie die ORCID-Webseite und erstellen Sie in wenigen Schritten Ihr persönliches Profil.
  • Unabhängigkeit von Anstellung und anderen Webseiten: ORCID bietet eine dauerhafte und institutionenunabhängige Möglichkeit, die eigene Publikationshistorie zu verwalten. Ihre ORCID bleibt bestehen, auch wenn Sie Ihre Anstellung wechseln oder Ihre persönliche Webseite nicht mehr pflegen.
  • Erleichterung von Antragsverfahren: Die Integration von ORCID durch die DFG und andere Forschungsförderer vereinfacht die Antragstellung. Viele Förderorganisationen verlangen mittlerweile die Angabe einer ORCID bei der Antragstellung. Die DFG befürwortet seit 2019 die Registrierung von Autor*innen bei ORCID.
  • Globale Etablierung und wissenschaftspolitische Relevanz: ORCID ist ein global etablierter Standard für die Autor*innenidentifikation, der von wissenschaftspolitischen Organisationen und Verlagen empfohlen bzw. verbindlich eingefordert wird (so z.B. besteht eine starke, ökonomisch untermauerte Empfehlung seitens eines Kooperationsvorhabens aus der Deutschen Nationalbibliothek, dem VLB und der VG Wort seit 1.1.2025 für Deutschland). Das u.a. von der DFG mitgetragene ORCID-Konsortium Deutschland betont: „Mit ORCID verwenden Sie einen global etablierten, wissenschaftspolitisch und verlagsseitig empfohlenen bzw. verpflichtenden Standard für die Autorenidentifikation.“
  • Verknüpfung von Namen, Publikationen, Institutionen und Auszeichnungen: ORCID ermöglicht die zuverlässige Verknüpfung des eigenen Namens mit den eigenen Publikationen, Institutionen und Auszeichnungen.
  • Automatische Übertragung in Nachweissysteme: Der eigene Publikationsoutput kann direkt, automatisch und tagesaktuell in die Nachweissysteme der eigenen Einrichtungen übertragen werden.
  • Zeitersparnis: ORCID spart Zeit und Aufwand für die Erfassung von Publikationen nach dem Motto „Enter once, reuse often“.
  • Kontrolle über Metadaten: Autor*innen haben die vollständige Kontrolle über die Darstellung und Verwendung ihrer Metadaten.
  • Erhöhte Sichtbarkeit: ORCID erhöht die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit der eigenen wissenschaftlichen Beiträge.
  • Langlebiger digitaler Name: ORCID ist ein lebenslang bestehender digitaler Name, der laut Konsortium in über 550 Systemen verwendet werden kann.
  • Datenschutz: Da bei ORCID primär Publikationsdaten gespeichert werden, sind keine erweiterten Datenschutzanforderungen zu beachten. Sie entscheiden selbst, welche Informationen Sie in Ihrem Profil öffentlich machen möchten. Selbst in Zeiten wachsender Unsicherheit mit Blick auf Wissenschaftsfreiheit kann hier also kein Schaden entstehen.
  • Empfehlung der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek legt Wert auf die Verwendung von ORCID (oder ISNI) zur eindeutigen Zuordnung von Autor*innen und Werken in Bibliotheks- und Handelskatalogen. Dies trägt zur langfristigen Archivierung und Auffindbarkeit Ihrer Publikationen bei.
  • Integration bei Budrich: Bei Budrich fragen wir bei Buchpublikationen im Rahmen der Erfassung der grundlegenden Daten nach der ORCID unserer Autor*innen. Bei Zeitschriften bitten wir im Rahmen des Publikationsprozesses der einzelnen Zeitschriftenhefte um die Angabe dieses Metadatums zusammen mit weiteren zentralen Informationen zu Autor*innen und Aufsätzen. So stellen wir sicher, dass Ihre Publikationen korrekt zugeordnet werden können.

 

ORCID vs. ISNI: Wo liegt der Unterschied?

Neben der in der Wissenschaft international verwendeten ORCID gibt es mit der ISNI (International Standard Name Identifier) eine weitere standardisierte Kennung für Autor*innen. ORCID und ISNI erfüllen also an dieser Stelle grundsätzlich die gleiche Aufgabe. Für Wissenschaftler*innen ist jedoch entscheidend:

  • Fokus: ORCID ist im Wissenschaftssystem relevant und wird z.B. von der DFG genutzt. Die ISNI hingegen bietet für das Wissenschaftssystem keinen Mehrwert; dafür ist sie in der gesamten Kreativwirtschaft anzutreffen.
  • Kombinierbarkeit: Es ist möglich, sowohl eine ISNI als auch eine ORCID zu haben, z.B. wenn Sie auch außerhalb der Wissenschaft als Kulturschaffende*r aktiv sind (z.B. als Romanautor*in oder Musiker*in).
  • Kontrolle: Eine ORCID können nur Sie selbst für sich beantragen. Eine ISNI kann unter bestimmten Voraussetzungen auch von Dritten für Sie beantragt werden.
  • Automatische Publikationslisten: Während die mit ORCID markierten Publikationen automatisch zur eigenen Publikationsliste hinzugefügt werden können (je nach System), gilt dies für mit ISNI bezeichnete Publikationen nicht.

Kurz gesagt: Wenn Sie als Wissenschaftler*in in den Sozial- und Erziehungswissenschaften tätig sind, ist ORCID das Mittel der Wahl, um Ihre wissenschaftliche Identität eindeutig zu etablieren und von den entsprechenden Vorteilen zu profitieren.

 

„Wie registriere ich mich bei ORCID?“

Die Registrierung ist einfach und kostenlos:

  1. Besuchen Sie die ORCID-Webseite.
  2. Klicken Sie auf „Registrieren“ und folgen Sie den Anweisungen.
  3. Füllen Sie Ihr Profil aus.
  4. Verknüpfen Sie Ihre Publikationen und Forschungsaktivitäten mit Ihrem ORCID-Profil.

 

„Wie gebe ich meine ORCID iD bei Budrich an?“

Sie können uns diese im Verlaufe des Publikationsprozesses mitteilen. Für unterschiedliche Publikationen bzw. die verschiedenen Rollen mit Blick auf Publikationen sind folgende Kommunikationswege am einfachsten:

Monografie

Als Autor*in(nenteam) einer Monografie stehen Sie mit dem Verlag i.d.R. kontinuierlich in Kontakt. Zur Vorbereitung auf die Vertragserstellung senden wir Ihnen für gewöhnlich einen Fragebogen zu; in diesem Fragebogen bitte wir Sie um Angabe Ihrer ORCID.

Sammelband und Zeitschriftenaufsatz

Den intensivsten Kontakt zum Verlag halten bei Sammelbänden für gewöhnlich die Herausgeber*innen. Für Herausgeber*innen gilt das gleiche Vorgehen wie für Autor*innen von Monografien.

Die ORCID der einzelnen Sammelband-Autor*innen fragen wir spätestens kurz vor Erscheinen mit weiteren Daten zu den beteiligten Autor*innen ab. Dieses Vorgehen gilt genauso für Zeitschriften: Auch hier fragt der Verlag spätestens zum Erscheinen des jeweiligen Heftes die Daten zu den beteiligten Autor*innen ab.

Sie möchten uns Ihre ORCID für erschienene Veröffentlichungen mitteilen?

Selbstverständlich können wir auch nachträglich Ihre ORCID in unsere Datenbank aufnehmen; nicht immer geht damit eine automatische Verknüpfung längst erschienener Publikationen einher. Bitte geben Sie den Titel Ihrer Publikation(en) mit an und, falls es sich um Zeitschriftenaufsätze oder Sammelbandbeiträge handelt, auch den Titel der Zeitschrift bzw. des Sammelbands.

 

Fazit

ORCID ist ein unverzichtbares Werkzeug für alle Wissenschaftler*innen, die ihre wissenschaftliche Identität eindeutig etablieren, ihre Sichtbarkeit erhöhen und von den zahlreichen Vorteilen profitieren möchten. Registrieren Sie sich noch heute und erleichtern Sie die Zuordnung Ihres Schaffens zu Ihrem Namen!

 

Haben Sie noch Fragen?

Wenden Sie sich gerne an Sarafina Yamoah im Verlag Barbara Budrich für weitere Informationen.

 

Quellen

Redaktioneller Hinweis: Beim Erstellen dieses Blogposts hat die KI Merlin unterstützt.

 

Die Autorin

Barbara Budrich arbeitete über zehn Jahre im Verlag Leske + Budrich ihres Vaters, bevor sie 2004 den Verlag Barbara Budrich gründete. Sie hat zahlreiche Bücher und Aufsätze publiziert, übersetzt und geschrieben. Seit 2012 geben sie und ihr Team im von ihr etablierten Unternehmen budrich training ihr Know-how zum wissenschaftlichen Publizieren und Schreiben systematisch in Vorträgen, Workshops und Coachings weiter.

 

© Foto Barbara Budrich: privat | Titelbild: unsplash.com | Rei Yamazaki